Erlösanalyse von orthopädischen und unfallchirurgischen Standardeingriffen sowie der Polytraumaversorgung im aG-DRG-System

Studie zeigt finanzielle Vorteile elektiver Eingriffe gegenüber traumatisch bedingten Prozeduren und offenbart Defizite in der Polytraumaversorgung

Eine gesundheitsökonomische Analyse an einer universitären unfallchirurgischen Klinik untersucht die Kosten- und Erlösstruktur typischer orthopädischer und unfallchirurgischer Eingriffe sowie der Polytraumaversorgung im aG-DRG-System. Im Fokus stehen Implantat- und Personalkosten, OP-Zeiten, Verweildauer (VWD) und Beatmungsstunden.

Bei den Hüfteingriffen erwies sich die akute Versorgung mittels Duokopfprothese als am erlösstärksten (6.930 €), gefolgt von der elektiven Hüft-TEP (5.781 €) und der Gammanagelosteosynthese (5.906 €). An der Schulter generierte die inverse Prothese bei Trauma den höchsten DRG-Erlös (9.050 €), gefolgt von der elektiven inversen Prothese (8.695 €) und der winkelstabilen Plattenosteosynthese (5.226 €). Die ökonomisch effizienteste Prozedur in Bezug auf OP-Zeit war die Gammanagelosteosynthese (111 €/min), während die elektive inverse Schulter-TEP die höchste Erlöskennzahl pro Behandlungstag (1.641 €/Tag) erzielte.

Bei 201 analysierten Polytraumafällen (mittlerer ISS: 24,5) zeigte sich ein deutliches Erlösmissverhältnis. Höchste Fallpauschalen wurden bei DRG W36Z (50.852 €) und W01B (39.433 €) mit komplexen Verläufen (lange VWD, Intensivpflichtigkeit, Beatmung, multiple OPs) erzielt. Gleichzeitig war die Relation von Erlös zu Intensivaufwand und Beatmungsdauer in diesen Gruppen mit 2.221 €/Tag bzw. 168 €/h gering. Die niedrigsten Erlöse fielen bei früh verstorbenen Patienten (W60Z: 2.214 €) sowie bei wenig aufwendigen Verläufen ohne OP/Beatmung (W61B: 4.056 €) an…

DOI: 10.5283/epub.74809 Hierl, Katja (2025) Erlösanalyse von orthopädischen und unfallchirurgischen Standardeingriffen sowie der Polytraumaversorgung im aG-DRG-System. Dissertation, Universität Regensburg.

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