Ambulante Versorgung gefährdet: BDA warnt vor Rücknahme des § 115f SGB V für Kinder und Menschen mit Behinderungen

Berufsverband ruft zur Unterstützung der Petition für den Erhalt der Hybrid-DRG-Regelung auf

Der Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten e.V. (BDA) warnt eindringlich vor den Folgen einer geplanten Gesetzesänderung, die den § 115f SGB V ab dem Jahr 2026 für Kinder unter 18 Jahren und Menschen mit Behinderungen außer Kraft setzen würde. Der Verband unterstützt daher die gleichnamige Petition zum Erhalt dieser Regelung und hat seine rund 20.000 Mitglieder zur Mitzeichnung aufgerufen.

Mit dem § 115f SGB V wurde 2024 die rechtliche Grundlage für Hybrid-DRGs geschaffen – ein Instrument zur Förderung der ambulanten Versorgung in geeigneten Fällen. Gerade bei Kindern und Menschen mit Behinderungen ermöglicht dieses Abrechnungsmodell eine bedarfsgerechte und wirtschaftlich tragfähige Versorgung. Die geplante Rückkehr zur rein stationären Behandlung oder zur deutlich schlechter vergüteten EBM-Abrechnung hätte weitreichende negative Folgen für Patientinnen und Patienten sowie für die ambulante Versorgungslandschaft.

Besonders niedergelassene Kinderchirurginnen und -chirurgen, die in den letzten Jahren spezialisierte ambulante Strukturen aufgebaut haben, sehen ihre Existenz durch die Einschränkung der Hybrid-DRG bedroht. Für sie bedeutet die Rückkehr zum EBM-System eine signifikante finanzielle Verschlechterung bei gleichbleibendem Aufwand.

Der BDA betont, dass ambulante Eingriffe für die betroffenen Patientengruppen nicht nur sicher, sondern auch humanitär und ökonomisch sinnvoll seien. Die Abschaffung des § 115f für Kinder und Menschen mit Behinderungen widerspreche dem Grundsatz einer inklusiven und altersgerechten Gesundheitsversorgung und gefährde die wohnortnahe Behandlung vulnerable Gruppen.

Die Petition fordert daher den dauerhaften Erhalt und die Weiterentwicklung des § 115f SGB V – auch über das Jahr 2026 hinaus. Der BDA sieht in der geplanten Rücknahme einen gesundheitspolitischen Rückschritt, der insbesondere auf dem Rücken junger und besonders schutzbedürftiger Menschen ausgetragen würde.

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