Geriatrie schützt vor Pflegeflut“ – AOK-Krankenhaus-Report warnt vor Versorgungskrise durch Babyboomer

Die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer stellen das deutsche Gesundheitssystem in den kommenden Jahrzehnten vor enorme Herausforderungen. Schon jetzt sind Kliniken vielerorts überlastet und personell unterbesetzt. Der Anteil der über 80-Jährigen an den Krankenhausfällen beträgt bereits 22 %, mit einer im Vergleich fast doppelt so langen Verweildauer (8,1 Tage) wie bei Menschen unter 60. Bis 2050 soll die Zahl der Hochaltrigen um mehr als 50 % steigen…

„Im Vergleich zu anderen Ländern behandeln wir noch immer viel zu viele ältere Menschen in Krankenhäusern, die zu Hause besser behandelt werden könnten“, sagt Mitautor und DGG-Experte Professor Clemens Becker. Das mache das aktuelle System nicht nur ineffizient und teuer, sondern binde auch unnötig viel Personal.

„Deutschland hat im europäischen Vergleich die höchsten Gesundheitsausgaben, erzielt aber trotzdem nicht die besten Ergebnisse. Die Lebenserwartung ist in Deutschland drei Jahr kürzer als in der Schweiz“, erklärt Becker, Leiter der „Unit Digitale Geriatrie“ am Geriatrischen Zentrum des Universitätsklinikums Heidelberg. „Wir geben das Geld an der falschen Stelle aus, das muss sich ändern!“…

„Wenn eine deutliche Verkürzung der Verweildauer in den Kliniken erreicht werden soll, müssen im Gegenzug die Postakutversorgung besser organisiert und unsinnige Krankenhauseinweisungen verhindert werden“, betonte der Altersmediziner. Hierzu gehört auch ein flächendeckendes Angebot an geriatrischer Rehabilitation und eine besser koordinierte Kurzzeitpflege.

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