Todesursachenspezifische Mortalität bei Krebspatienten in den ersten Jahren nach Diagnose
Erhöhte Sterberaten durch Nichtkrebstodesursachen
In einer aktuellen Studie wurde die Todesursachenspezifische Mortalität von Krebspatienten in den ersten Jahren nach der Diagnose untersucht. Krebs bleibt in Deutschland mit 22% die zweithäufigste Todesursache, doch aufgrund steigender Überlebensraten gewinnt die Analyse der Todesursachen, die nicht direkt durch den Krebs bedingt sind, zunehmend an Bedeutung.
Die Studie, die auf Daten aus den Krebsregistern Baden-Württembergs basiert, analysierte Todesursachen von Krebspatienten zwischen 2013 und 2020 und berechnete standardisierte Mortalitäts-Ratios (SMR). Es zeigte sich, dass 16,2% aller Todesfälle bei Krebspatienten durch Nichtkrebstodesursachen bedingt waren, wobei Herz-Kreislauf-Erkrankungen am häufigsten vorkamen. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung waren Krebspatienten in Bezug auf bestimmte Ursachen wie Infektionen (SMR: 1,56), Leberkrankheiten (SMR: 2,02) und Suizid (SMR: 1,94) besonders gefährdet.
Die höchsten relativen Mortalitätsraten (SMR) wurden bei Patienten mit Lungenkrebs, jungen Krebspatienten und in den ersten 12 Monaten nach der Diagnose festgestellt. Diese Veränderungen im Mortalitätsmuster reflektieren sowohl tumorbedingte als auch therapiebedingte Folgen und verdeutlichen das Vorhandensein gemeinsamer Risikofaktoren für Krebs und andere Erkrankungen.