Sterblichkeit von Männern bleibt deutlich höher als bei Frauen

Männer sterben häufiger an Herz- und Krebserkrankungen – Lebenserwartung weiterhin rund fünf Jahre niedriger

Männer in Deutschland haben in allen Altersgruppen ein höheres Sterberisiko als Frauen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war die Sterberate von Männern im Jahr 2024 in sämtlichen Altersgruppen über der der Frauen. Besonders stark ist der Unterschied bei den 15- bis 34-Jährigen: Hier war die männliche Sterblichkeit mehr als doppelt so hoch. Zwischen 35 und 84 Jahren lag sie 50 bis 85 Prozent über der von Frauen.

Nach der Sterbetafel 2022/24 beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt für Männer 78,5 Jahre, für Frauen 83,2 Jahre – ein Unterschied von 4,7 Jahren. Innerhalb von 20 Jahren ist die Lebenserwartung zwar für beide Geschlechter gestiegen (Männer: +2,6 Jahre, Frauen: +1,6 Jahre), doch bleibt der Abstand deutlich. Hauptgründe für den allgemeinen Anstieg seien laut Destatis gestiegener Wohlstand und verbesserte medizinische Versorgung.

Bei Männern führen insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen sowie Verletzungen und Vergiftungen zu einer erhöhten Sterblichkeit.

  • Ischämische Herzkrankheiten verursachten 2024 65.435 Todesfälle bei Männern und 48.038 bei Frauen.
  • Herzinfarkte forderten 24.875 männliche und 16.383 weibliche Opfer.
  • Bei Krebserkrankungen waren Lungen-, Prostata- und Darmkrebs die häufigsten Todesursachen. Männer starben deutlich häufiger an Lungenkrebs (26.465 vs. 18.716) und Darmkrebs (12.741 vs. 10.820).
  • Prostatakrebs, naturgemäß nur Männer betreffend, führte zu 15.486 Todesfällen.

Auch äußere Ursachen wie Unfälle, Suizide und Gewalteinwirkungen betreffen Männer stärker: 27.924 Männer starben 2024 an Verletzungen und Vergiftungen – gegenüber 20.984 Frauen.

Auffällig ist, dass Männer seltener an psychischen und Verhaltensstörungen sterben als Frauen (28.131 vs. 44.050), insbesondere im Zusammenhang mit Demenz.

Bei stationären Behandlungen zeigen sich ebenfalls geschlechtsspezifische Unterschiede:

  • Die häufigsten Diagnosen bei Männern im Jahr 2023 waren Herzinsuffizienz (232.100 Fälle), Vorhofflattern/-flimmern (185.400 Fälle) und Alkoholbedingte Störungen (169.800 Fälle).
  • Letztere wurden fast dreimal so häufig bei Männern wie bei Frauen (62.900 Fälle) gestellt.