S3-Leitlinie: Epidurale Rückenmarkstimulation zur Therapie chronischer Schmerzen

Die Epidurale Rückenmarkstimulation ist ein neuromodulatorisches, reversibles interventionelles Verfahren für Patienten mit chronischen, mit konservativen und weniger invasiven Mitteln nicht ausreichend therapierbaren, Schmerzen. Diese Schmerzen können neuropathischer Natur (d.h. dauerhafte Schmerzen nach Nervenverletzungen, Nervenkompressionen oder metabolischen Erkrankungen) oder nicht-neuropathischer Natur (Schmerzen bei Angina pectoris, Schmerzen bei arterieller Verschlusskrankheit, M. Raynaud u.a.) sein. Neuropathischer Schmerz ist nach der International Association fort he Study of Pain (IASP) definiert als chronischer Schmerz als Folge einer Läsion oder Erkrankung im somatosensorischen System. Liegt die Läsion oder Erkrankung primär im zentralen Nervensystem spricht man auch von „zentralem Schmerz“. Eine Differenzierung zwischen nozizeptiven und neuropathischen Sachmerzen ist für die epidurale Rückenmarkstimulation sinnvoll, kann aber z.B. dem Persistant Spinal Pain Syndrome (PSPS Typ 2), vormals Failed-Back-Surgery Syndrome (FBSS), neue Nomenklatur: persistierende spinale Schmerzen Typ I und II (PSPS I und II), nicht gerecht werden, da dort bereits in der Frühphase gemischte nozizeptive und neuropathische Schmerzphänomene (mixed pain) auftreten…