Sparpaket der Bundesregierung verschärft die wirtschaftlichen Probleme der Krankenhäuser
Sparbeschlüsse des Bundes erhöhen Druck auf Kliniken und gefährden Versorgung
Hannover, 15. Oktober 2025 – Die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NKG) übt scharfe Kritik an dem vom Bundeskabinett beschlossenen „kleinen Sparpaket“, das laut Bundesgesundheitsministerin Nina Warken Einsparungen von jährlich 1,8 Milliarden Euro zulasten der Krankenhäuser vorsieht. Die NKG warnt, dass diese Kürzungen die wirtschaftliche Lage vieler Kliniken weiter verschlechtern und die medizinische Versorgung in Deutschland gefährden.
„Kurz nachdem ein einmaliger Inflationsausgleich von 4 Milliarden Euro beschlossen wurde, entzieht die Politik den Kliniken nun dauerhaft fast die Hälfte dieser Summe. Das ist keine vorausschauende Gesundheitspolitik“, erklärte NKG-Verbandsdirektor Helge Engelke.
Nach Angaben der NKG sinkt der Anteil der Krankenhausbehandlungen an den Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung seit Jahren – von 36 % im Jahr 2004 auf 33 % heute. Krankenhäuser seien daher nicht die Kostentreiber im System, sondern litten unter einer chronisch unzureichenden Finanzierung.
„Flächendeckende Betriebskostendefizite zeigen deutlich, dass vielen Kliniken schon jetzt eine wirtschaftliche Perspektive fehlt. Das Sparpaket verschärft die Lage dramatisch“, so Marten Bielefeld, stellvertretender Geschäftsführer der NKG.
Auch im Hinblick auf die laufende Krankenhausreform kritisiert die NKG die Politik scharf: Die angekündigte Vorhaltevergütung sei in ihrer jetzigen Form wirkungslos, wichtige Zusagen zur Entbürokratisierung und verlässlichen Finanzierung blieben unerfüllt.
Die NKG warnt vor den absehbaren Konsequenzen: Klinikschließungen, Versorgungsengpässe, längere Wartezeiten und eine zunehmende Spaltung zwischen Stadt und Land.






