Aktionsgruppe warnt vor Kliniksterben in Bayern: Kritik an Leistungsgruppen und Investitionspolitik
„Bis zu 143 Klinikstandorte in Bayern bedroht“ – Aktionsgruppe übt scharfe Kritik an der bayerischen Gesundheitsministerin und der geplanten Krankenhausreform
Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern hat mit deutlicher Kritik auf die Pressemitteilung der bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach zur Krankenhausreform reagiert. In ihrer Stellungnahme beklagt die Initiative die Akzeptanz der neuen Leistungsgruppenregelung, die laut Aktionsgruppe unweigerlich zu einer weiteren Ausdünnung der stationären Versorgung und Klinikschließungen im Freistaat führen wird.
Die Aktionsgruppe kritisiert zudem die fortbestehende Investitionsförderung von 800 Millionen Euro jährlich, die deutlich hinter der versprochenen Milliarde zurückbleibt. Dies zwinge die Krankenhäuser, notwendige Investitionen weiterhin über Kredite zu finanzieren und ihre wirtschaftliche Lage weiter zu verschärfen.
Besonders alarmierend: Nach Einschätzung der Aktionsgruppe könnten bis zu 143 Krankenhäuser in Bayern von einer zwangsweisen Schließung betroffen sein, sollten keine weitreichenden Ausnahmegenehmigungen bei der geplanten Einführung der Leistungsgruppen erteilt werden.
Die Aktionsgruppe fordert daher eine deutliche Verbesserung der Ausnahmegenehmigungsregelungen und warnt davor, dass die medizinische Versorgung vor allem in ländlichen Regionen dramatisch leiden werde, wenn Klinikschließungen und Leistungskonzentrationen wie geplant umgesetzt würden.