Pleißental-Klinik Werdau startet Schutzschirmverfahren zur langfristigen Sicherung der Krankenhausversorgung
Die Pleißental-Klinik in Werdau hat einen Sanierungsprozess im Schutzschirmverfahren eingeleitet, um die medizinische Versorgung in der Region langfristig zu gewährleisten. Während der Sanierung läuft der Klinikbetrieb normal weiter, medizinische Leistungen bleiben unverändert erhalten. Geschäftsführer Uwe Hantzsch betont: „Wir beabsichtigen keine Reduzierung unserer medizinischen Leistungen. Für die Patienten hat das Schutzschirmverfahren keinerlei Auswirkungen.“
Hintergrund der Maßnahme sind finanzielle Herausforderungen: Sinkende Erlöse bei konstant steigenden Kosten, ausgelöst durch gesundheitspolitische Vorgaben, hohe Inflation, Energiekosten und steigende Personalkosten. Zudem führen vermehrte ambulante Leistungen bei niedrigerer Vergütung und der Ärzte-Mangel zu Mehrkosten. Trotz stabiler Belegung konnten Verluste in Millionenhöhe in den Jahren 2023 und 2024 nicht vermieden werden.
Landrat Carsten Michaelis sichert die volle Unterstützung des Landkreises als Träger zu und unterstreicht die Bedeutung der Klinik für die Region: „Die medizinische Versorgung unserer Bevölkerung hat für mich oberste Priorität.“ Die Klinik beschäftigt rund 500 Mitarbeitende, darunter etwa 85 Ärzte, und ist seit 2014 akademisches Lehrkrankenhaus der Universitätsklinik Jena.
Das Schutzschirmverfahren ermöglicht der Klinikleitung, Sanierungsmaßnahmen eigenverantwortlich umzusetzen. Das Amtsgericht Chemnitz hat das Verfahren bereits genehmigt. Während der Sanierung sind die Löhne über die Bundesagentur für Arbeit gesichert, und Eingriffe von außen sind ausgeschlossen. Ziel ist ein Abschluss der Sanierung bis Jahreswechsel 2025/2026. Die laufenden Bauarbeiten werden vorübergehend pausiert, was jedoch die Patientenversorgung nicht beeinträchtigt.
Sanierungsberater und Rechtsanwalt Thomas Mulansky von der Kanzlei Mulansky und Kollegen, eine der führenden Sanierungsberatungen in Ostdeutschland erklärt: „Das Schutzschirmverfahren gibt nun die Instrumente an die Hand, um die vorhandenen Probleme dauerhaft zu lösen.“
Der Klinik-Geschäftsführer hob die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat hervor. Betriebsrat und Mitarbeiter seien der Klinik loyal verbunden und unterstützen den Kurs der Neuaufstellung.
„Wir machen uns nun an die Arbeit“, teilte Hantzsch abschließend mit. „Während des gesamten Verfahrens werden wir unsere Mitarbeiter, unsere Patienten, deren Angehörige und alle anderen Partner der Pleißental-Klinik laufend über den Fortgang der Sanierung unterrichten. Und natürlich werden wir auch die Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten.“