Bayerische Krankenhausgesellschaft kritisiert Bundes-Klinik-Atlas scharf

Forderungen nach Verbesserungen und Abschaltung fehlerhafter Suchmöglichkeiten

Seit dem Start vor genau einem Monat nimmt die Kritik am Bundes-Klinik-Atlas des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) stetig zu. Offenkundige Fehler, unverständliche Suchergebnisse und missverständliche Interpretationen verärgern Krankenhäuser, Bundesländer und viele Experten. Ein konkreter Nutzen für Patient ist nicht erkennbar, weshalb aus der Gesundheitsministerkonferenz heraus die Abschaltung gefordert wird.

Die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) hat in den letzten Wochen eine fundierte Bewertung vorgenommen, unterstützt von einem Gremium aus ärztlichen und pflegerischen Experten aus bayerischen Krankenhäusern.

„Wir verstehen die umfassenden Forderungen nach einem sofortigen Abschalten des Bundes-Klinik-Atlas und können die berechtigten Kritiken bestätigen“, erklärte BKG-Geschäftsführer Roland Engehausen am Montag in München. Er ergänzte: „Wir sind realistisch, dass der Bundes-Klinik-Atlas trotz der Fehler nicht abgeschaltet wird, denn das BMG hat sich mit dem Krankenhaustransparenzgesetz zum Betrieb eines eigenen Portals verpflichtet, obwohl es schon seit vielen Jahren bewährte Angebote, wie das Deutsche Krankenhausverzeichnis, gibt.“

Die BKG fordert zumindest die umgehende Abschaltung der Suchmöglichkeit nach psychiatrischen und psychosomatischen Diagnosen, solange geeignete Krankenhäuser dafür im Bundes-Klinik-Atlas gar nicht auffindbar sind. Aktuell würden Patient
völlig falsche Empfehlungen bei der Suche nach solchen Diagnosen erhalten.

Um die Kritik konstruktiv zu gestalten, legte das Gremium einen 15-Punkte-Verbesserungskatalog vor, der auf eine bessere Qualitäts- und Patientenorientierung im Bundes-Klinik-Atlas abzielt. „Wir sehen uns mit unserer Erfahrung aus vielen Jahren der Qualitätssicherung in bayerischen Krankenhäusern in der Verantwortung, konstruktive Verbesserungsvorschläge zu machen, um im Sinne einer guten Unterstützung für Patient den Bundes-Klinik-Atlas nach diesem Fehlstart besser machen zu können“, so Engehausen…

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