OP-Benchmark 2018: Kliniken verschwenden Millionen durch schlechte OP-Organisation

Langsame und schlecht organisierte Kliniken haben gravierende wirtschaftliche Nachteile

Der Benchmark der BInovis GmbH, Hannover zeigt, dass die meisten ihre OP-Effizienz durch verbesserte OP-Organisation erheblich steigern können. Potenziale, den heute schon an vielen Krankenhäusern zu beobachtenden Leistungseinschränkungen durch fehlende OP-Fachkräfte entgegenzuwirken, sind also vorhanden.

Die macht eine organisatorisch bedingte Unterauslastung der OP- transparent. Die wesentlichen Ursachen sind eine schlechte Nachmittagsauslastung, ein suboptimaler Start am Morgen sowie eine unterdurchschnittliche Auslastung an Montagen und Freitagen. Bereits durch rein organisatorische Maßnahmen – ohne Verkürzung von Prozesszeiten – lässt sich die Kapazitätsauslastung im Durchschnitt um rund 15 % verbessern.

Im Vergleich der perioperativen Prozesszeiten gibt es deutliche Unterschiede. Langsame Kliniken liegen nicht nur bei der Schnitt-Naht-Zeit um 20 bis 40 % über den Werten von schnellen Klinken. Auch die Zeit zwischen Naht und nächstem Schnitt liegt bei den langsamen Kliniken um 30 bis 50 % über den Vergleichswerten. Bezogen auf die einzelnen Teilprozesszeiten zwischen Anästhesiebeginn, OP-Freigabe, Schnitt, Naht und Anästhesieende brauchen langsame Kliniken in den untersuchten Eingriffsarten drei- bis fünfmal länger für einzelne Prozessschritte als schnelle. Eine wesentliche Ursache dafür ist offensichtlich die Erfahrung: Wer etwas häufiger macht, macht es nicht nur besser, sondern auch schneller. Insbesondere bei Routineeingriffen weisen Häuser mit höheren signifikant kürzere Schnitt-Naht-Zeiten auf.

Gravierende Differenzen sind in der präoperativen  zu verzeichnen. Je nach Eingriffsart brauchen die schlecht organisierten Kliniken zwei- bis fünfmal länger von der Aufnahme bis zum Eingriff als die gut organisierten. Nur ein knappes Viertel der Teilnehmer weist eine durchschnittliche präoperative Verweildauer von weniger als 24 Stunden auf.
Der bereits seit Jahren zu beobachtende Trend zur Ambulantisierung setzte sich auch im Jahr 2017 fort. In mehreren Eingriffsarten hat sich der Anteil ambulanter Eingriffe um mehr als 30 Prozentpunkte erhöht. Dabei gibt es in manchen Eingriffsarten deutliche Unterschiede zwischen den Kliniken. In einigen Kliniken besteht offensichtlich noch relevantes Ambulantisierungspotenzial. Allerdings waren auch gegenläufige Effekte zu beobachten.

Wie schon im Vorjahr zeigten sich keine übergreifenden Trends in der von Prozesszeiten. Nur im Bereich der Verdauungsorgane war eine leichte Tendenz zu längeren Eingriffszeiten erkennbar.

: BInovis GmbH

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