DGNI kritisiert Bundes-Klinik-Atlas als irreführend und fehlerhaft
Unfertige Version führt zu Fehlinformationen und enthält grundlegende Programmierfehler
Die Deutsche Gesellschaft für Neurointensiv- und Notfallmedizin (DGNI) kritisiere die aktuelle, unfertige Version des Bundes-Klinik-Atlas scharf. Aus Sicht der DGNI biete der Atlas keinerlei Mehrwert für Patienten in Deutschland, sondern führe zu Fehlinformationen. Die Datenbasis des Atlas, die auf Abrechnungsdaten des InEK und Qualitätssicherungsdaten beruhe, erlaubt nur begrenzte Rückschlüsse auf tatsächlich erbrachte medizinische Leistungen. Außerdem enthalte der Atlas erhebliche Fehler hinsichtlich der Anzahl und Verhältnisse von Krankenhäusern, Patientenzahlen und Pflegepersonal. Programmierfehler führen zudem dazu, dass Kliniken bei demselben Krankheitsbild mehrfach mit unterschiedlichen Zahlen aufgeführt werden.
Darüber hinaus erachtet die DGNI für den durch sie vertretenen Medizin-Bereich es als fahrlässig, im Bundes-Klinik-Atlas extrem zeitkritische Erkrankungen, wie z.B. den ischämischen Schlaganfall, die aneurysmatische Subarachnoidalblutung oder das Schädel-Hirn-Trauma bzw. OPS-Codes für hochspezielle intensivmedizinische Maßnahmen aufzuführen, um damit den Patientinnen und Patienten zu suggerieren, dass diese so „eine fundierte Entscheidung darüber treffen (können), welches Krankenhaus für ihren individuellen Fall geeignet ist“…