Pflegekammer Rheinland-Pfalz kritisiert geplante Gehaltskürzungen am Vinzentius-Krankenhaus

„Ein ernsthaftes Warnsignal“ – Präsident Markus Mai sieht Gesundheitspolitik auf gefährlichem Kurs

Mainz, Oktober 2025 – Die Pflegekammer Rheinland-Pfalz warnt vor den möglichen Folgen geplanter Gehaltskürzungen für die Beschäftigten des Vinzentius-Krankenhauses Landau. Nach Medienberichten plant die Caritas-Trägergesellschaft Saarbrücken (cts) im Zuge eines Sanierungskonzeptes, die Vergütung der Mitarbeitenden – darunter auch Pflegefachpersonen – über mehrere Jahre zu senken.

„Wenn Krankenhäuser gezwungen sind, Personalkosten zu senken, ist das ein ernsthaftes Warnsignal“, sagte Dr. Markus Mai, Präsident der Pflegekammer Rheinland-Pfalz. „Es ist nicht akzeptabel, dass beruflich Pflegende, die täglich verantwortungsvolle Arbeit leisten, Gehaltskürzungen hinnehmen müssen. Solche Maßnahmen sind auch unternehmerisch kurzsichtig: Sie fördern die Abwanderung von Fachkräften und verschärfen den Personalmangel.“

Belastung durch politische Rahmenbedingungen

Die Kammer sieht in dem Vorgang ein Symptom für die zunehmende wirtschaftliche Schieflage vieler Krankenhäuser, die durch die aktuellen politischen Vorgaben weiter verschärft werde. Das im Bundestag beratene Gesetz zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege enthalte nach Einschätzung der Kammer Maßnahmen zur Ausgabenbegrenzung und zur Sicherung der Beitragsstabilität in der gesetzlichen Krankenversicherung – mit unmittelbaren Folgen für die Krankenhausbudgets.

Hinzu komme, dass bundesweite Finanzhilfen bislang nicht in angekündigtem Umfang geflossen seien. Besonders kritisch bewertet die Kammer die derzeit diskutierte Rückführung des vollen Tarifausgleichs auf 50 Prozent der tatsächlichen Erhöhung, was für einzelne Kliniken Mehrkosten in Millionenhöhe ohne Kompensation bedeuten würde.

Appell an Bund und Land

Die Pflegekammer fordert eine verlässliche finanzielle Ausstattung der Krankenhäuser, die es ermögliche, Tarifsteigerungen vollständig zu refinanzieren und Pflegekräfte angemessen zu vergüten. Bund und Land müssten sicherstellen, dass die pflegerische Versorgung trotz Reformdrucks personell wie finanziell gesichert bleibe.

Zugleich appelliert die Kammer an die Landesregierung Rheinland-Pfalz und die Bundestagsabgeordneten des Landes, die Auswirkungen der geplanten bundesrechtlichen Änderungen sorgfältig zu prüfen und Regelungen zu unterstützen, die Pflegeberufe stärken und eine nachhaltige Finanzierung sicherstellen.