Hessische Krankenhausgesellschaft (HKG) warnt vor Auswirkungen der Krankenhausreform

Bedenken hinsichtlich Zentralisierung und Gefährdung der Versorgung in ländlichen Regionen

Die Hessische Krankenhausgesellschaft (HKG) zeigt sich besorgt über die Verabschiedung des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG) durch den Bundesrat. Obwohl die Reform auf eine Verbesserung der Effizienz und Qualität der Krankenhausversorgung abzielt, sieht die HKG erhebliche Risiken, die insbesondere kleinere Kliniken in ländlichen Regionen betreffen könnten.

Kritik an der fallunabhängigen Vorhaltefinanzierung: Prof. Dr. Christian Höftberger, Präsident der HKG, betont, dass die Reform zwar positive Ansätze verfolge, aber nicht ausreiche, um die wirtschaftlich angespannte Lage vieler Krankenhäuser zu entschärfen. Die Einführung der fallunabhängigen Vorhaltefinanzierung werde das strukturelle Defizit vieler Kliniken nicht beheben. Zudem könnten die strengen Vorgaben für Leistungsgruppen dazu führen, dass kleine und lokale Krankenhäuser benachteiligt werden.

Befürchtungen zur Zentralisierung der Krankenhausversorgung: Laut Prof. Dr. Steffen Gramminger, Geschäftsführender Direktor der HKG, trägt die Reform das Risiko, die medizinische Grundversorgung in weniger dicht besiedelten Regionen zu schwächen. Die Vorgaben der Reform könnten eine starke Zentralisierung der medizinischen Versorgung nach sich ziehen, was den Zugang zu grundlegender Gesundheitsversorgung für Menschen in ländlichen Gebieten erschwert.

Forderungen der HKG: Die HKG hatte bereits vor der Beschlussfassung konkrete Vorschläge unterbreitet, um eine gerechte und flächendeckende Versorgung sicherzustellen. Auch nach der Verabschiedung der Reform setzt sich die HKG weiterhin für Anpassungen ein. Sie fordert:

  1. Kontinuierliche Evaluation: Eine fortlaufende Überprüfung der Reform auf Basis von Daten und Praxiserfahrungen.
  2. Beteiligung verschiedener Akteure: Einbeziehung von medizinischem Fachpersonal und Patientenvertretungen, um die Reform fair und nachhaltig zu gestalten.
  3. Erhalt regionaler Strukturen: Sicherstellung der Vielfalt und Zugänglichkeit regionaler Krankenhausangebote.

Appell an die Politik: Die HKG betont, dass eine effektive Krankenhausreform nur durch breite Partizipation und Anpassungsbereitschaft erreicht werden kann. „Eine Reform muss sowohl den Bedürfnissen der Patienten als auch den Arbeitsbedingungen des medizinischen Personals gerecht werden“, erklärt Prof. Gramminger. Die Organisation mahnt, dass ohne entsprechende Nachjustierungen die Reform die Grundversorgung gefährden und die bestehenden Probleme in der Krankenhauslandschaft verschärfen könnte.

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