Kliniken Aurich-Emden-Norden: Standortübergreifendes Ethikkomitee unterstützt medizinische Entscheidungen

Interdisziplinäres Gremium berät Patientenversorgung von Geburt bis Lebensende

In den Kliniken Aurich, Emden und Norden ist ein standortübergreifendes Ethikkomitee eingerichtet worden, das Ärzte, Pflegekräfte, Seelsorger, Juristen sowie Vertreter des Sozialdienstes und der Krankenhausverwaltung vereint. Ziel des Gremiums ist es, ethisch komplexe Situationen im Klinikalltag zu beleuchten und fundierte Entscheidungshilfen bereitzustellen.

„Das Ethikkomitee beschäftigt sich mit den vielfältigen medizinischen Fragestellungen von der Geburt bis zum Tod“, erklärt Dr. Doris Janssen, Chefärztin am Klinikum Emden und Initiatorin des Komitees. Das Gremium spricht keine verbindlichen Anordnungen aus, sondern erarbeitet Empfehlungen nach sorgfältiger Prüfung aller Fakten und unter Berücksichtigung der Wünsche und Werte der Patienten und Angehörigen.

Besonderes Merkmal ist die interdisziplinäre Zusammensetzung: Ärzte fokussieren auf das medizinisch Machbare, Seelsorger bringen spirituelle Aspekte ein und Juristen klären rechtliche Rahmenbedingungen. Auch Angehörige und Patienten werden aktiv in die Beratungen einbezogen, um Entscheidungen nicht „über Köpfe hinweg“ zu treffen.

Darüber hinaus entwickelt das Ethikkomitee Verfahrensempfehlungen für wiederkehrende ethische Konflikte und bietet Fort- und Weiterbildungen an. Dr. Janssen betont: „Wir schaffen ein Forum für ethische Fragestellungen und helfen dabei, unter Beachtung von Menschenwürde, Selbstbestimmung und Fürsorge schwierige Entscheidungen zu erleichtern – im Sinne der Patienten, der Angehörigen und des Klinikpersonals.“