Krankenhausplanung NRW: ver.di warnt vor Belastung der Beschäftigten und Versorgungslücken

Gewerkschaft fordert tragfähige Strukturen vor Klinikschließungen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) warnt vor den Folgen der Krankenhausreform in Nordrhein-Westfalen, die zum 1. April 2025 in Kraft treten soll. Während das Ziel einer flächendeckenden, bedarfsorientierten Krankenhausversorgung begrüßt wird, sieht ver.di erhebliche Mängel in der Umsetzung. Besonders die Beschäftigten im Gesundheitswesen seien von steigender Arbeitsbelastung betroffen, da bereits jetzt Personalmangel und Überlastung den Klinikalltag prägen.

Kritikpunkte von ver.di und Beschäftigten:

• Strukturen müssen tragfähig sein, bevor Kliniken geschlossen werden, sonst entstehen Versorgungslücken, die sowohl Patienten als auch Beschäftigte belasten.
• In den letzten vier Jahren wurden in NRW bereits 17 Krankenhäuser geschlossen, weitere 90 sind bedroht.
• Notaufnahmen sind bereits überlastet, längere Rettungswege und Wartezeiten verschärfen die Situation.
• Ausbildung leidet unter den Veränderungen, insbesondere in der Kinderkrankenpflege.
• Servicekräfte werden oft übersehen, erhalten aber deutlich geringere Löhne trotz essenzieller Aufgaben.
• Geburtshilfe und Frauengesundheit sind besonders betroffen, längere Wege für werdende Mütter erhöhen das Risiko.

Forderungen von ver.di:

1. Versorgungssicherheit muss garantiert werden, bevor Krankenhäuser umstrukturiert oder geschlossen werden.
2. Eine auskömmliche Finanzierung aller Krankenhausleistungen ist notwendig, um Qualität und Sicherheit zu gewährleisten.
3. Mehr Mitbestimmung der Beschäftigten und Gewerkschaften, da sie die Abläufe in den Kliniken am besten kennen.
4. Geburtshilfe aus dem System der Fallpauschalen herausnehmen, um eine sichere Versorgung zu gewährleisten.

Die Gewerkschaft sieht die Reform als unausgereift und warnt davor, dass sie die Belastung für Beschäftigte und Patienten weiter verschärft, anstatt das Gesundheitswesen nachhaltig zu verbessern.