Bayern gestaltet Wandel im Gesundheitswesen: Gesundheitsministerin stellt 7-Punkte-Plan vor
Unterstützung für Krankenhäuser und Kritik an der Bundesregierung
In ihrer jüngsten Regierungserklärung hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach einen umfassenden 7-Punkte-Plan vorgestellt, der darauf abzielt, die Krankenhausversorgung im Freistaat zukunftsfähig zu gestalten. Gerlach betonte, dass Bayern den Wandel aktiv mit den Krankenhäusern gemeinsam gestalten möchte, um die Herausforderungen der aktuellen Gesundheitsversorgung zu bewältigen.
Hauptpunkte des 7-Punkte-Plans
- Bayernweite Datengrundlage: Eine einheitliche Datengrundlage soll den Verantwortlichen der Kliniken helfen, künftige Entscheidungen zur Krankenhauslandschaft zu treffen.
- Prognose der Patientenzahlen: Ein externes Gutachten wird die künftigen Patientenzahlen unter Berücksichtigung regionaler Entwicklungen prognostizieren.
- Leitplanken für Leistungsangebote: Es werden klare Vorgaben für die Leistungsangebote in wichtigen Bereichen, wie Notfallversorgung und Geburtshilfe, gesetzt.
- Förderung regionaler Strukturgutachten: Bayern stellt 100 Millionen Euro für die Finanzierung regionaler Gutachten zur Verfügung, um die Umstrukturierung der Kliniken zu unterstützen.
- Regionale Dialoge: Umstrukturierungsprozesse sollen durch regionale Dialoge gefördert werden, um alle relevanten Akteure einzubeziehen.
- Politische Rückendeckung: Umstrukturierungspläne werden im Kabinett der Staatsregierung bestätigt, um den Verantwortlichen vor Ort Rückhalt zu geben.
- Verzicht auf Rückforderung von Fördermitteln: Bei Nutzungsänderungen geförderter Räumlichkeiten soll weitgehend auf Rückforderungen verzichtet werden.
Kritik an der Bundesregierung
Gerlach äußerte deutliche Kritik an der Bundesregierung, die ihrer Meinung nach ohne ausreichende Analysen und Dialoge ihre Krankenhausreform vorantreibt. Sie forderte eine stärkere Einbeziehung der Bundesländer in den Reformprozess und kündigte an, im Bundesrat für die Einberufung des Vermittlungsausschusses einzutreten, um notwendige Änderungen nachzuverhandeln.
Abschließend betonte Gerlach, dass es bei der Krankenhausreform vor allem um die Menschen gehe und dass Bayern sich seiner Verantwortung bewusst sei, eine leistungsfähige und erreichbare Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.