BVSD-Weißbuch Schmerzmedizin 2024
Aktuelle Schmerzstudie: Patienten mit chronischen Schmerzen warten zwei bis fünf Jahre auf eine qualifizierte Behandlung
Für rund 4 Millionen Patienten mit schweren und hochproblematischen chronischen Schmerzen in Deutschland keine guten Nachrichten. Denn es vergehen im Bundesdurchschnitt rund 3,5 Jahre bis eine Schmerzkrankheit erkannt und adäquat behandelt wird. Zwischen den ersten Symptomen einer chronischen Schmerzerkrankung und dem Beginn von qualifizierten schmerzmedizinischen Maßnahmen liegen in Thüringen bis zu 5,5 Jahre, gefolgt von Berlin (5,09 Jahre), Schleswig-Holstein (4,83 Jahre) und Bayern (4,24 Jahre). Für Schmerzpatienten in Bremen liegt der kürzeste Zeitraum eine geeignete schmerztherapeutische Behandlung zu erhalten (2 Jahre). Diese und weitere Ergebnisse zeigt das „BVSD-Weißbuch Schmerzmedizin 2024“ – eine aktuelle Schmerzstudie des Berufsverbands der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland e.V. (BVSD). „Nur etwa 420.000 von 4 Millionen Patienten mit schweren chronischen Schmerzen können heute in Deutschland von einem der 1.400 ambulant tätigen Schmerzmediziner in einem Quartal versorgt werden. Unterversorgung ist ein zu schwacher Begriff, um diese Lage zu beschreiben. Und bei der geplanten Klinikreform wurde die Schmerzmedizin einfach vergessen. Es droht eine weitere Verschlechterung der schmerzmedizinischen Versorgungssituation in Deutschland,“ warnte der BVSD-Vorsitzende, Prof. Dr. Dr. Joachim Nadstawek.