Marburger Bund fordert neues System der Finanzierung und mehr Investitionen der Länder

Bund und Länder müssen bei Krankenhausreform an einem Strang ziehen

Der Marburger Bund begrüßt die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach, das bisherige zur Vergütung von überwinden zu wollen. „Wir brauchen ein neues System auf der Basis einer von Vorhaltekosten. Alles beim Alten zu lassen, ist keine Option“, sagte Dr. Susanne Johna, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes, vor der morgen beginnenden 140. Hauptversammlung des größten deutschen Ärzteverbandes.

„Das pauschalierte hat zu viele Fehlanreize. Die bisherigen Bemühungen mit einzelnen Korrekturen haben das System immer komplexer gemacht, aber nicht besser. Es zwingt Krankenhäuser zum Aufbau von Spezialabteilungen, obwohl diese in der Region bereits vorhanden sind. Diese Fehlanreize und Risiken des DRG-Vergütungssystems, insbesondere die betriebswirtschaftlichen Anreize zur weiteren Leistungsverdichtung auf Kosten des Krankenhauspersonals, tragen maßgeblich zu Personalengpässen bei. Das System der Fallpauschalen ist nicht nur für die äre Kinderheilkunde und Geburtshilfe ungeeignet – es hat komplett ausgedient“, bekräftigte Johna.

In einem neuen System müssten zukünftig die Vorhaltekosten entsprechend der Versorgungsstufe eines Krankenhauses als leistungsunabhängige von den Krankenkassen finanziert werden. Dadurch würden Krankenhäuser nicht nur Planungssicherheit erhalten, sondern auch Anreize, „damit nicht alle Krankenhäuser das tun, was manche besser können“. Gleichzeitig müssten die Strukturen der stärker auf Kooperation, Vernetzung und Bedarfsgerechtigkeit ausgerichtet werden. „Wir brauchen eine Krankenhausreform aus einem Guss. Dazu gehört unabdingbar, dass die Länder endlich wieder ihren Verpflichtungen bei der Planung und Investitionskostenfinanzierung im vollen Umfang nachkommen. Wenn es keine bedarfsgerechte Planung gibt und die Länder weiterhin nur etwa die Hälfte der notwendigen tragen, wird jede Reform scheitern. Dann kommen wir vom Regen in die Traufe“, erklärte die MB-Bundesvorsitzende. […]

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