Aktuelle Pflegepersonaluntergrenzen in der Intensivmedizin sind ein inadäquates Mindestmaß
DGIIN plädiert für freiwillig verbesserte Untergrenzen auf Intensivstationen
Die DGIIN spricht sich eindeutig für die Pflegepersonaluntergrenzen aus, die das Bundesministerium für Gesundheit jetzt erstmals einführt. „Wenn wir die Situation der Pflegenden wirklich verbessern wollen, ist das ein absolut notwendiger Schritt“, betont Professor Dr. med. Reimer Riessen, Leiter der Internistischen Intensivstation des Tübinger Universitätsklinikums und Past präsident der DGIIN. Für den Bereich der Intensivstationen wurde jetzt ein Betreuungsschlüssel von einem Pflegenden für durchschnittlich 2,5 patienten am Tag festgelegt, für die Nacht gilt ein Verhältnis von 1:3,5. „Wir sehen hier die Gefahr, dass dieses Verhältnis als allgemeiner Betreuungsschlüssel und nicht als Mindestvorgabe missbraucht wird. Zudem ist dieser Schlüssel für die Betreuung schwerstkranker Patienten aus qualitativer Sicht inadäquat“, sagt Riessen. Unter einem solchen Betreuungsschlüssel leidet vor allem die hohe Qualität der intensivmedizinischen Versorgung.
Die durchschnittliche Besetzung der Intensivstationen mit Pflegepersonal liegt nach einer aktuellen Umfrage der DGIIN über der nun gesetzten Mindestgrenze, womit nach Ansicht der Experten im schlimmsten Fall ein Anreiz zum weiteren personalabbau gesetzt werde. Dennoch hat der Pflegemangel auf Intensivstationen bereits jetzt spürbare Konsequenzen für die Patientenversorgung. […]
Pressemitteilung: DGIIN (PDF, 281KB)