Versorgungsnotstand in Kinderkliniken

Große Anfrage der -Fraktion (Drucksache 20/1383)

Zu wenig Pflegepersonal, zu wenige : In Kinderkliniken droht ein akuter Versorgungsnotstand, der dem zunehmenden ökonomischen Druck durch das DRG-System geschuldet sei, heißt es in der Cop-Studie des Forschungszentrums Ceres der Universität Köln. An der anonymisiert durchgeführten Studie haben auch Kinderärzte aus Hessen teilgenommen. Die befragten Ärzte berichteten von „gravierender Unterversorgung, vor allem für chronisch und schwer kranke Kinder“, von „Einsparungen vorrangig durch Kürzungen bei Personalmangel, die bis zu schwerwiegenden Mängeln in der Patientensichersicherheit führen“, von „Universitätskinderkliniken, die gezwungen seien, Gelder für Forschung und Lehre zum Ausgleich von Defiziten der zweckzuentfremden“, von „leitenden Ärzten, die die fachliche und juristische Verantwortung tragen, jedoch kaum oder keinen Einfluss auf die finanzielle und personelle Ausstattung der Klinik haben“, aber auch von „Überversorgung im Sinne von unnötigen stationären Behandlungen“ (aufgrund falscher Leistungsanreize bzw. mangelnder ambulanter der Kinderkliniken). Diese Zustände enthalten nicht nur schwerwiegende Verstöße gegen die Kinderrechtskonvention, die in der Verfassung des Landes Hessen in Art. 4 Abs. 2 verankert ist (s.a. Art. 3 Abs . 1, 3, Art. 4 und Art. 24 Ab. 1 der Kinderrechtskonvention), sondern auch gegen berufsrechtliche, ethische und strafrechtliche Vorgaben der Akteure, aber auch der Aufsichtsorgane. Darüber hinaus verdeutlichen die Ergebnisse, dass die Bedürfnisse von Kindern und der fachbedingte Mehraufwand der Pädiatrie im derzeitigen Entgeltsystem und auf individueller Krankenhausebene nicht ausreichend berücksichtigt werden. […]

Quelle: Hessischer Landtag

 

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