Einfluss von Komplikationen und Komorbiditäten auf Liegedauer und Kosten bei der operativen Behandlung der proximalen Humerusfraktur
Ziel dieser Arbeit ist es, Kosten und stationäre Liegedauer zwischen inverser Schulterendoprothese und winkelstabiler Plattenosteosynthese zu vergleichen sowie den Einfluss von Komorbiditäten und Komplikationen zu untersuchen. Die Hypothese lautet daher, dass Komorbiditäten und Komplikationen nach inverser Schulterendoprothetik sowie winkelstabiler Plattenosteosynthese während des stationären Aufenthaltes nicht nur zu einer verlängerten Liegedauer, sondern auch zu einem Kostenanstieg führen.
Nach proximaler Humerusfraktur beim alten Patienten stellen die winkelstabile Plattenosteosynthese und die inverse Schulterendoprothese zwei konkurrierende Operationsverfahren dar. Auch wenn erste klinische Studien auf eine funktionelle Überlegenheit der inversen Schulterendoprothese hindeuten, fehlt ein gesundheitsökonomischer Vergleich in der Literatur. Krankenkassendaten von 55.070 Patienten ab einem Alter von 65 Jahren, welche nach proximaler Humerusfraktur mittels inverser Schulterendoprothese oder winkelstabiler Plattenosteosynthese versorgt worden sind, wurden auf Kosten und Liegedauer untersucht. Multivariable lineare Regressionsmodelle wurden zur Beurteilung von Komplikationen und Komorbiditäten gerechnet. Die Liegedauer nach inverser Schulterendoprothese war mit 20,0 (±13,5) Tagen statistisch auffällig länger als nach winkelstabiler Plattenosteosynthese mit 14,6 (±11,4) Tagen (p < 0,001). Die Kosten pro Fall unterschieden sich mit 11.165,70 (±5884,36) EUR für die inverser Prothese und 7030,11 (±5532,02) EUR für die Plattenosteosynthese deutlich (p < 0,001). Statistisch auffällige Kostensteigerungen durch Komplikationen und Komorbiditäten unterstreichen den Bedarf an spezialisierten geriatrischen Traumazentren. […]
Quelle: Springer