Hackerangriffe auf mehrere israelische Krankenhäuser

Eine Ransomware legt Krankenhaussysteme lahm. Personal greift zu Stift und Papier. Notfallpatienten wurden in andere Krankenhäuser verlegt.

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Hand auf Tastatur im Dunkeln

(Bild: bluesroad/Shutterstock.com)

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  • dpa

Mehrere israelische Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen sind Ziel von Hackerangriffen geworden. Die meisten seien jedoch abgewehrt worden, teilten das Gesundheitsministerium und die Cyberbehörde am Sonntag mit. Das Krankenhaus Hillel Jaffe in der Küstenstadt Chadera nördlich von Tel Aviv kämpft allerdings seit Tagen mit den Folgen eines Angriffs mit Ransomware. Wer hinter diesen Angriffen steht, ist noch unklar.

Im Fall des Krankenhauses Hillel Jaffe wurden am Mittwoch zentrale Systeme lahmgelegt und ein Lösegeld verlangt. Man arbeite weiter daran, die Datensysteme der Klinik schrittweise und sicher wieder in Gang zu bringen, hieß es in der Mitteilung vom Sonntag. Die nationale Cyberbehörde Israels hat in den letzten Tagen verschiedene Maßnahmen in die Wege geleitet, um mögliche Sicherheitslücken und Schwachstellen in offiziellen Systemen zu schließen.

Nach Medienberichten war das Personal in der Zwischenzeit gezwungen, auf alternative Systeme umzusteigen und bei der Patientenaufnahme "mit Stift und Papier zu arbeiten". Patienten, die aufgrund abgeschalteter Systeme nicht behandelt werden können, wurden nach einem Bericht des Nachrichtensenders I24news in ein anderes Krankenhaus in Netanja in der Scharonebene an der israelischen Mittelmeerküste gebracht. Die Polizei nahm in dem Fall strafrechtliche Ermittlungen auf.

In Deutschland waren Krankenhäuser wiederholt Ziele von Hackern, die Lösegeld zu erpressen versuchten. Zuletzt legte eine Ransomware die IT des Klinikums Wolfenbüttel lahm. Der Angriff sei schnell erkannt worden und die strafrechtlichen Ermittlungen wurden umgehend aufgenommen.

(fds)