Mönchengladbach (dpa/lnw) - Ein wegen Totschlags angeklagter früherer Pfleger einer psychiatrischen Klinik hat zum Prozessbeginn eingeräumt, einem unruhigen Patienten eine höhere Dosis Beruhigungsmittel als verordnet gegeben zu habe.

Der 64-Jährige steht seit Montag vor dem Landgericht Mönchengladbach, weil er dem Mann eine tödliche Menge des Präparats verabreicht haben soll. Der Kranke lag am nächsten Morgen tot im Bett der Klinik in Viersen. Eine Untersuchung ergab als Todesursache eine erhebliche Vergiftung mit dem Beruhigungsmittel.

Der angeklagte Deutsche sagte, in der Nacht sei der an paranoider Schizophrenie leidende Patient besonders unruhig gewesen. Der Kranke war auf der Orthopädiestation, weil er sich ein Gelenk ausgekugelt hatte. «Ich hatte ihm etwas mehr gegeben als verordnet, um ihn ruhig zu stellen», sagte der examinierte Pfleger dem Gericht.

Den Tod des Patienten habe er nie gewollt. Er habe sich auch keine Gedanken über die Folgen einer Überdosierung gemacht. In der Tatnacht im April 2018 sei er aus Personalmangel alleine in der Nachtwache gewesen.

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