Tausende Operationen in Corona-Krise abgesagt
Blick durch ein Fenster in einen Operationssaal.
Quelle: Maurizio Gambarini/dpa
Hannover. In der Corona-Krise sind mehrere Tausend Operationen in Niedersachsens Krankenhäusern abgesagt worden. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervor. Demnach wurden allein an 14 der 169 Plankrankenhäuser seit März 2020 rund 7 745 Operationen verschoben. Auch an den Unikliniken gingen die Eingriffe deutlich zurück: An der Medizinischen Hochschule Hannover gab es von März bis Mai rund 2000 Operationen weniger als im selben Zeitraum ein Jahr zuvor, an der Universitätsmedizin Göttingen waren es rund 1900 OPs weniger.
Bei den Verschiebungen handelt es sich den Angaben zufolge um OP-Termine, die entweder von den Krankenhäusern oder von den Patienten selbst abgesagt wurden. Vollständige Angaben darüber, wie viele dieser Eingriffe mittlerweile nachgeholt wurden, lagen nicht vor. An den Unikliniken in Hannover und Göttingen sei jedoch der überwiegende Anteil nachgeholt oder in anderen Einrichtungen versorgt worden. Einige Operationen seien aber auch auf Wunsch der Patienten wegen der anhaltenden Pandemie weiter zurückgestellt worden.
Weitere OPs müssen wegen Corona verschoben werden
Laut Regierung ist absehbar, dass wegen der zweiten Corona-Welle auch in den nächsten Wochen wieder Operationen verschoben werden müssen. Nach Angaben der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG) war das an einzelnen Kliniken sogar schon Anfang Dezember der Fall, um genügend Kapazitäten freizuhalten.
Die Krankenhäuser geraten in der Corona-Krise zudem zunehmend in Finanznot, wie die NKG zu Wochenbeginn mitgeteilt hatte. Angesichts des Patientenrückgangs sowie von Mehrkosten für den Infektionsschutz erwarte etwa jedes zweite Krankenhaus im Jahresverlauf 2021 eine Verschlechterung seiner wirtschaftlichen Lage.
Von RND/lni
HAZ