Deutsche Kliniken und Krankenhäuser bekommen einem Medienbericht zufolge als Ausgleich für entgangene Einnahmen in der Corona-Krise mehr als elf Milliarden Euro vom Bund. In diesem Jahr würden 11,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, berichtete der Spiegel unter Berufung auf eine Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Grünen-Anfrage.

Das Geld soll Kliniken helfen, die in der Corona-Pandemie auf Behandlungen und Operationen verzichten mussten. Hintergrund ist die Verpflichtung der Krankenhäuser, Kapazitäten für Corona-Patienten freizuhalten. Zunächst war von Mehrkosten von lediglich 2,8 Milliarden Euro für die ersten 100 Tage die Rede.

Laut einem am Donnerstag vorgestellten Bericht des Expertenbeirats der Bundesregierung bleiben die Auswirkungen der Pandemie über den 30. September hinaus bestehen. An diesem Tag laufen die Regelungen des Krankenhausentlastungsgesetzes aus. Die flächendeckende Freihaltung von Betten wie auch der Aufbau intensivmedizinischer Kapazitäten sei tatsächlich nicht länger geboten, so der Beirat. Daher müssten auch pauschale Hilfen nicht über den 30. September verlängert werden.

Die Grünen kritisieren, dass Krankenhäuser durch die Zahlungen zusätzliche Gewinne erzielen können. "Eindeutige Kriterien für den Abruf der Gelder wären essenziell gewesen", sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Partei, Maria Klein-Schmeink.

Vor allem kleinere und psychiatrische Einrichtungen konnten ihre Erlöse mit den Ausgleichszahlungen steigern, während Maximalversorger mit mehr als 800 Betten, darunter die Unikliniken, große Ausfälle verzeichnen.