Aktuell schlechter bezahlt
Die Mitarbeiter der Lutherstift-Krankenhäuser in Frankfurt und Seelow bekommen schon seit längerer Zeit abgesenkte Gehälter. Dies sei nach den Bestimmungen der Arbeitsvertragsrichtlinien des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (AVR DWBO) möglich, wenn die Einrichtungen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, erläuterte Schulz. Damit bekommen die Mitarbeiter in beiden Häusern aktuell diese 8,36 Prozent weniger, als laut AVR vereinbart. Zunächst werde das auch fortgeschrieben. Das ändere sich jedoch zum 1. Juli. "Dann wird diese Absenkung aufgehoben und alle Mitarbeiter bekommen das volle Tarifgehalt." Dies sei möglich, weil sich die Vergütungsbedingungen nach Fallpauschalen geändert haben.
Eigentlich hätte es bei diesen  Änderungen eine Mitarbeiterversammlung geben müssen. Da die aber aufgrund der Eindämmungsverordnung nicht möglich ist, wurden die Mitarbeiter schriftlich informiert. Dabei fehlte die Möglichkeit zu Rückfragen und Missverständnisse sind entstanden.
Verhandlungen laufen
Die Situation am Seelower Krankenhaus war seit Jahresbeginn ohnehin angespannt, weil ein Trägerwechsel bevorsteht. Das Diakonissenhaus trennt sich von den Einrichtungen im Oderland, weil sie sehr weit von den anderen Häusern entfernt sind und sich so Synergieeffekte nur schwer umsetzen lassen, wie Alexander Schulz betont. Der Landkreis, der bereits das Krankenhaus Märkisch-Oderland in Strausberg und Wriezen sowie die Fachklinik und das MVZ in Bad Freienwalde betreibt, hatte seine Übernahmebereitschaft erklärt. Seither laufen die Verhandlungen. Und das, wie Alexander Schulz betont, trotz der Corona-Krise.
Während sich die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Bundesvereinigung der Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) geeinigt haben, dass die Pflegekräfte wegen der Mehrbelastung durch die Corona-Krise im Juli 1500 Euro als Prämie bekommen, diskutiert der Verband der diakonischen Dienstgeber, zu dem auch die Kirche gehört, über ein eigenes  Prämienmodell.