Emden/Aurich - Nun ist auch die zweite Geschäftsführerin der Trägergesellschaft der Kliniken in Emden, Aurich und Norden, Dr. Astrid Gesang, aus dem Vorstand ausgeschieden. Offiziell wird die Medizinerin, die anfänglich vor allem auch für das Klinikum Emden verantwortlich zeichnete, in den kommenden Tagen abberufen.

Gesang ist seit Monaten erkrankt. Es gab immer wieder Spekulationen über ihr Ausscheiden. Nun wird sie gemeinsam mit Geschäftsführer Claus Eppmann, der vor einigen Tagen verabschiedet wurde, die Trägergesellschaft endgültig verlassen und damit auch das Projekt Zentralklinik in Uthwerdum bei Georgsheil hinter sich lassen.

Kam vor gut sechs Jahren nach Ostfriesland, um die Zentralklinik auf den Weg zu bringen: Claus Eppmann.

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Ute Lipperheide

Zu Beginn des kommenden Jahres wird damit die Geschäftsführung personell komplett neu beginnen können. Zum Oktober wurden bereits der Prokurist der Ubbo-Emmius-Klinik, Heiko Goldenstein (50), und der Leitenden Kreisdirektor Andreas Epple (60), zu Interims-Geschäftsführer für die Trägergesellschaft bestimmt. Vor wenigen Tagen wurde zudem Dirk Balster (56) zum Januar als Geschäftsführer benannt. Er arbeitete zuletzt in Geschäftsführungsverantwortung für den bundesweit viertgrößten kommunalen Maximalversorger mit drei Standorten in Chemnitz.

Tritt im Januar seinen Posten als Geschäftsführer der Trägergesellschaft der Kliniken in Emden, Aurich und Norden an: Diplom-Ökonom Dirk Balster aus Chemnitz.

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Ute Lipperheide
Emden

Gesang gehörte seit 2016 der Geschäftsführung der Trägergesellschaft an. Gemeinsam mit Eppmann war sie verantwortlich für alle drei Standorte und beschäftigte sich als Ärztin auch mit den medizinischen Belangen an den Standorten. Eng arbeitete sie ab 2020 mit dem Emder Dr. Christoph Schöttes, zusammen, der im August 2022 plötzlich starb. Schöttes hatte die Position des Ärztlichen Direktors der drei Kliniken wahrgenommen. Er war auch der Ideengeber für die Zentralklinik.

Gesang trat im Februar dieses Jahres noch einmal in ihrer Funktion als Geschäftsführerin vor die Öffentlichkeit. Damals wurde das Vorhaben Zentralklinik im Emder Rat im Detail vorgestellt. Vor allem nachdem Eppmann sich verstärkt für die Realisierung der Zentralklinik einsetzten musste – entsprechende Anträge auf Finanzierung wurden gestellt – soll Gesang mit dem „täglichen Geschäft“ an den drei Krankenhausstandorten sehr stark eingebunden gewesen sein. Ein dritter Geschäftsführer, der eingestellt werden sollte, wurde nicht berufen. Mit dem Tod Schöttes verdichtete sich Gesangs Aufgabenvielfalt nochmals.

Gesang, Betriebswirtin und Notfallmedizinerin, war aus Velbert nach Ostfriesland gekommen. Der gebürtigen Westfälin gelang es dort, das defizitäre Krankenhaus aus den roten Zahlen zu führen. Als sie 2016 ihren Posten in Ostfriesland antrat, stand ihr neben Eppmann anfangs noch der damalige Geschäftsführer des Klinikums Emdens, Ulrich Pomberg, in der Gesamtgeschäftsführung zur Seite.

Ute Lipperheide
Ute Lipperheide Emder Zeitung