Ein wohnsitzloser 28-Jähriger soll sich in den vergangenen Jahren durch erfundene Erkrankungen mehrere hundert Krankenhausübernachtungen erschlichen haben. Allein in Nordrhein-Westfalen habe der Mann binnen drei Jahren mehr als 400 Mal in unterschiedlichen Krankenhäusern übernachtet, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Aschaffenburg mit.
Dadurch soll er sich Leistungen im Wert von mehreren hunderttausend Euro erschlichen haben. Der Mann flog den Angaben zufolge, im April im unterfränkischen Erlenbach am Main auf. Er habe sich dort unter dem Vorwand, bei einem Arbeitsunfall eine Kopfverletzung erlitten zu haben, ins Krankenhaus aufnehmen lassen. Außerdem habe er behauptet, als Mitarbeiter der Deutschen Bahn Versicherungsnehmer bei der Unfallversicherung Bund und Bahn zu sein, womit eine Kostenübernahme gesichert sei.
Mehrfacher Diebstahl
Tatsächlich habe der 28-Jährige eine Nacht in dem Krankenhaus verbracht, am anderen Tag einem Patienten das Handy gestohlen und dann verschwinden wollen. Polizisten konnten ihn aber noch auf dem Klinikgelände festnehmen.
Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der Tatverdächtige offenbar im gesamten Bundesgebiet mit dieser Masche unterwegs war. In den meisten Fällen habe er die Kliniken nach dem Frühstück wieder verlassen. Immer wieder soll er auch Gegenstände entwendet haben.
Die Ermittlungen zu den weiteren Tatorten dauern noch an. Der 28-Jährige befindet sich nun wegen Betrugs- und Diebstahlsverdacht in Untersuchungshaft.