Die Krankenhauslandschaft im Landkreis Sigmaringen bestehend aus dem SRH-Krankenhaus Sigmaringen mit den drei Standorten in der Kreisstadt, in Pfullendorf und in Bad Saulgau scheint aus Sicht des privaten Krankenhausbetreibers und der Landkreisverwaltung endgültig gesichert zu sein. Das ergibt sich aus dem Geschäftsbericht, den Melanie Zeitler-Dauner im Rahmen der jüngsten Kreistagssitzung vortrug. Die örtliche Geschäftsführerin der „SRH-Kliniken Landkreis Sigmaringen GmbH“ sprach von „medizinischen Schwerpunkten, die für und im ländlichen Raum herausragend seien“. Für die Zukunft kündigte die Krankenhaus-Managerin die „kontinuierliche Weiterentwicklung des Leistungsangebotes“ an, das durch die begonnenen Bauprojekte auch nach außen sichtbar sei.

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Für die Erweiterung und die Sanierung des bisherigen Klinikgebäudes am Stadtrand von Sigmaringen investieren die SRH-Kliniken insgesamt 98 Millionen Euro. Damit sollen bis Ende 2023 drei wesentliche Bauabschnitte verwirklicht werden. Auf dem bisherigen Parkplatz entsteht für 60 Millionen Euro ein neuer Funktionsbau, der durch einen ebenfalls neuen Verbindungsbau mit dem alten Spitalbau verbunden wird. Im Rahmen dieser Baumaßnahmen wird das Innere des Altbaus saniert und modernisiert. Unter anderem stehen Stationsmodernisierungen an. Dafür sind insgesamt 38 Millionen Euro vorgesehen. Wie hoch der Stellenwert des Projekts auch bei der Landesregierung in Stuttgart angesetzt wird, machen zwei Fakten deutlich. Das Land bezuschusst den neuen Funktionsbau mit 33,3 Millionen Euro. Sowohl zur Scheckübergabe im Januar als auch zum symbolischen ersten Spatenstich war Sozialminister Manne Lucha an die Donau gekommen.

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Hand in Hand mit dem baulichen Fortschritt einhergeht die Entwicklung der medizinischen Kompetenz. Dabei sind die Aufgaben zwischen den drei Standorten so verteilt, dass es keine Doppelversorgung gibt. Zeitler-Dauner zeichnete die Entwicklung an einigen Stichworten auf. So gehört die „wohnortnahe Grundversorgung“ zum Leistungsangebot in allen drei Häusern. Darüber hinaus gibt es in Pfullendorf Schwerpunkte für Gefäßchirurgie und Altersmedizin, in Bad Saulgau liegt die Schwerpunktsetzung auf speziellen orthopädischen und chirurgischen Eingriffen.

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In Sigmaringen ist die Liste der medizinischen Angebote länger. Die Geschäftsführerin nannte als Beispiele die Innere Medizin mit Schwerpunkten Krebsbehandlung, Gastroenterologie und Kardiologie. Um die vorgeschriebene Mindestzahl von Krebsoperationen in Sigmaringen zu erreichen, werden diese Eingriffe nur in der Kreisstadt vorgenommen. Die Verwaltungschefin: „Die Mindestoperationszahlen für das zertifizierte Darmkrebszentrum sind 2018 weit übertroffen worden.“ Stand November 2019 seien es 68 entsprechende chirurgische Maßnahmen gewesen. Sigmaringen verfüge zusätzlich mit dem Uro-Onkologischen Zentrum über die erst vierte entsprechende Einrichtung in der Bundesrepublik.

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An den drei Standorten sind 1455 Mitarbeiter auf 971,4 Vollzeitstellen beschäftigt. Ein Drittel der Vollzeitstellen entfällt auf den Pflegebereich. Allerdings mache sich in den SHR-Kliniken der Fachkräftemangel bemerkbar. Deshalb werde der Gewinnung neuer Mitarbeiter zukünftig mehr Bedeutung zukommen.