PRESSE

DKG zur Wiedereinsetzung der PPUG

Zielführende Personalbemessung statt Reaktivierung starrer Vorgaben

„Die von Minister Spahn vorgesehene Wiederinkraftsetzung der Pflegepersonalbesetzungsvorgaben auf Intensivstationen ist ein falsches Signal zum falschen Zeitpunkt“, erklärt DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum. Damit wird der Eindruck erweckt, die Pandemie sei überwunden. Tatsache ist aber, dass jederzeit Intensivstationen mit COVID-Patienten in Cluster-Regionen so in Anspruch genommen werden könnten, dass die starren bundesweiten Vorgaben in den Kliniken vor Ort nicht eingehalten werden könnten. Die infizierten Intensivpatienten müssten dann in andere Kliniken verlegt werden. „Niemand weiß, wie sich in den nächsten Wochen nach der Urlaubsperiode die Infektionslage entwickeln wird. Richtigerweise ist die Pandemiegesetzgebung für den Krankenhausbereich auf Ende September bzw. bis Ende des Jahres ausgerichtet“, so Baum.

Die DKG erinnert daran, dass die Krankenhäuser in den letzten Monaten gezeigt haben, dass sie zur höchstverantwortlichen Stellung aller erforderlichen personellen Kräfte in der Lage sind. Die Reaktivierung der Personaluntergrenzen im Intensivbereich ist auch angesichts der grundsätzlichen und von allen maßgeblich Beteiligten geführten Kritik am Pflegeuntergrenzen-Konzept unverständlich.

Dass auch die Pflegekräfte die PPUG ablehnen zeigte eine im Mai veröffentlichte Umfrage. Zwei Drittel der Pflegekräfte in den Krankenhäusern empfanden die von der Politik verordneten Personaluntergrenzen für Kliniken keineswegs als hilfreich. Die Hauptkritikpunkte waren: Bürokratie und keine Verbesserung der Situation der Pflegekräfte.

Seit Monaten liegt dem Ministerium das Konzept von Ver.di, dem Deutschem Pflegerat und der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) vor, dass mit einem Pflegepersonalbedarfsbemessungsinstrument eine bessere Personalausstattung in den Kliniken sichern und unbürokratisch erzielen will. Es ist an der Zeit, die nicht sachgemäßen Untergrenzen abzulösen und mit einem Bedarfsbemessungsinstrument eine zukunftsfähige Lösung zu implementieren“, forderte Georg Baum „Mit der PPR 2.0 haben wir ein unbürokratisches Personalbedarfsbemessungsinstrument vorgelegt, das eine bedarfsgerechte pflegerische Versorgung der Patienten im Krankenhaus abbildet und ein weitaus bedarfsgerechteres Verfahren zur Sicherung der Pflegequalität darstellt.

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