Wegen Impf-Weigerung und Corona-Kritik?: Usedomer Chefarzt fristlos gefeuert

Chefarzt Dr. Jens Wildberg wiederholte seine Kritik auf der Corona-Demo am Mittwochabend in Wolgast

Chefarzt Dr. Jens Wildberg wiederholte seine Kritik auf der Corona-Demo am Mittwochabend in Wolgast

Foto: Stefan Sauer
Von: Sven Hadon

Usedom – Die Impfpflicht im Gesundheitswesen nennt er in einem Internet-Video „ausgesprochen teuflisch“. Er spricht auch von „Mobbing-Aktionen“ gegen Ungeimpfte. Hat ihn diese Kritik jetzt den Klinik-Job gekostet?

Dr. med. Jens Wildberg, Chefarzt der Inselklinik in Heringsdorf (Mecklenburg-Vorpommern), wurde von seinem Arbeitgeber, der Unternehmensgruppe Medigreif, fristlos gefeuert – und obendrein auch noch angezeigt. Denn: Nach dem Rauswurf soll er den Geschäftsführer tätlich angegriffen haben.

Martin Cloppenburg, Sprecher der Stralsunder Staatsanwaltschaft, bestätigt die Strafanzeige: „Dem Chefarzt wird eine körperliche Auseinandersetzung vorgeworfen. Zudem geht es auch um dessen Umgang mit Corona-Daten.“ Man prüfe nun zunächst, ob die Vorwürfe strafrelevant seien.

Laut Klinik-Anwalt soll Dr. Wildberg Corona-Infektionen in der Klinik nicht gemeldet und weitere Ansteckungen verursacht haben, berichtet der NDR.

War das wirklich der Kündigungsgrund? Oder hielt man ihn wegen seines Internet-Videos, das sich schon tausendfach im Netz verbreitet hat, für nicht mehr tragbar?

Der Psychiatrie-Facharzt, der auch Bundeswehr-Reserveoffizier ist, erklärt darin: „Ich bin nicht geimpft und werde mich auch nicht impfen lassen.“ Seine Loyalität gelte dem Grundgesetz, nicht der Regierung, so der Mediziner.

Dr. Wildberg: „Sich jetzt sagen lassen müssen, du wirst nicht mehr gebraucht, weil du einfach nicht gehorchst, ist schon eine extreme persönliche Herabsetzung.“

Er spricht weiterhin von dem Druck auf nicht geimpfte Mitarbeiter seiner Klinik, der sich in den letzten Wochen enorm erhöht habe. Dr. Wildberg: „Ich bin eher ein reflektierter und ruhiger Mensch. Trotzdem ist in mir eine unglaubliche Wut...“

Für eine Stellungnahme zu der fristlosen Kündigung und zu den Anschuldigen aus der Strafanzeige war er nicht erreichbar.

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