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Hamburg Corona-Ausbruch auf Krebsstation

Hamburger Senat geht zu Universitätsklinikum auf Distanz

Der Eingangsbereich der Hamburger Universitätsklinik Eppendorf (UKE) Der Eingangsbereich der Hamburger Universitätsklinik Eppendorf (UKE)
Der Eingangsbereich der Hamburger Universitätsklinik Eppendorf (UKE)
Quelle: dpa
Am Mittwoch hatte das Hamburger Universitätsklinikum über einen Corona-Ausbruch auf einer Krebsstation informiert. Nun gibt es Zweifel, ob die Klinik rechtzeitig informiert hat. Am Freitag kamen neue Infektionen hinzu.

Nach dem Corona-Ausbruch auf einer Krebsstation im Universitätsklinikum Eppendorf geht der Hamburger Senat nach Informationen des „Spiegel“ auf Distanz zur Klinikleitung. Der Sprecher der Zweiten Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) erklärte auf Anfrage des Nachrichtenmagazins: „Die Senatorin war über die zuletzt berichtete Häufung der Fälle nicht informiert.“ Dabei habe sie, auch in Sachen Corona, „in laufendem Austausch mit dem Ärztlichen Direktor des UKE“ gestanden. Eine entsprechende Information wäre jedoch „wünschenswert“ gewesen.

Auch Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), gab sich laut „Spiegel“ mit Blick auf die Kommunikation der Klinikleitung zurückhaltend. Auf die Frage, wie er von den Vorkommnissen im UKE erfahren habe, antwortete Senatssprecher Marcel Schweitzer: „Der Erste Bürgermeister wurde am Abend des Dienstags, 14. April, vom Senatssprecher auf einen Artikel des ‚Spiegel‘ aufmerksam gemacht.“

Ein Sprecher der Gesundheitsbehörde sagte am Freitag der Deutschen Presse-Agentur, es gebe Anhaltspunkte dafür, dass die Corona-Fälle nicht so rechtzeitig gemeldet wurden, wie es das Infektionsschutzgesetz vorsehe. Die Klinikleitung hatte am Mittwoch Kritik an der Informationspolitik zurückgewiesen. Die Gesundheitsbehörden seien von Anfang an über jeden Einzelfall informiert worden, sagte der auch für die Onkologie zuständige Klinikdirektor Carsten Brockmeyer.

Das Klinikum hatte am vergangenen Mittwoch auf einer Pressekonferenz über den Ausbruch informiert. Es handele sich bei den Infizierten insgesamt um etwa 20 Patienten sowie um etwa 20 Mitarbeiter aus unterschiedlichen Berufsgruppen, teilten führende Ärzte mit. Wissenschaftssenatorin Fegebank hatte wenig später versichert, dass das Krankenhaus die gesetzlichen Meldeketten durchgängig vollzogen habe. Das UKE sei sehr transparent gewesen und habe das für das Klinikum zuständige Gesundheitsamt sowie die für die Patienten zuständigen Ämter an deren Wohnort informiert, sagte Fegebank zu NDR 90,3.

Laut Infektionsschutzgesetz sei die Wissenschaftsbehörde nicht Meldeempfängerin, aber sie stehe im ständigen Kontakt mit dem UKE. Der ärztliche UKE-Direktor habe sie in der Vergangenheit in Kenntnis gesetzt über verschiedene Fälle von Covid-19-positiv Getesteten am Klinikum, ergänzte Fegebank. Die Infektionsketten seien derzeit noch nicht nachzuvollziehen, so Fegebank, werden laut UKE aber aufgearbeitet.

Ebenfalls am Mittwoch hatte Marcel Schweitzer, Sprecher des Hamburger Senats, angekündigt, aufgeklärt werden solle, warum es lange gedauert habe, bis die Öffentlichkeit von den Gesundheits- oder Wissenschafstsbehörde informiert wurde. „Das UKE hat auf einer Pressekonferenz heute die Umstände von Corona-Infektionen auf der Onkologie erläutert. Sowohl die für den Infektionsschutz zuständige Gesundheitsbehörde als auch die Wissenschaftsbehörde als Fachaufsicht prüfen diese Umstände und gehen öffentlich aufgeworfenen Fragen nach“, hieß es in einer Mitteilung.

UKE meldet neue Infektionen mit Coronavirus

Am Freitagnachmittag teilte das UKE mit, dass eine Ärztin der Kinderkardiologie im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ist am Donnerstag positiv auf das neuartige Corona-Virus getestet worden sei. Bereits am Montag habe eine andere Ärztin im ambulanten Bereich des Instituts für Versorgungsforschung die gleiche Diagnose bekommen. Alle Personen, die in engem Kontakt mit den beiden Medizinerinnen standen, seien umgehend isoliert und ebenfalls getestet worden. Es seien bislang aber keine weiteren Infektionen festgestellt worden.

Drei Kinder aus der Kardiologie und ihre Eltern müssten für 14 Tage auf einer separaten Station im UKE in Quarantäne bleiben, zwei weitere kleine Herzpatienten sollten noch am Freitag in die häusliche Isolation entlassen werden. Auch neun Mitarbeiter, die einen engen direkten Kontakt mit ihrer infizierten Kollegin hatten, befänden sich in häuslicher Quarantäne. Die infizierte Ärztin aus dem Institut für Versorgungsforschung habe keinen Kontakt zu stationären Patienten gehabt. Ihre ambulanten Patienten seien alle informiert worden, hieß es.

dpa/sir

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