Losheim Mitarbeitervertretung fordert Zukunftsperspektive für Losheim

Losheim · Mitarbeiter-Sprecher Daniel Voltz: Viele Beschäftigte fürchten nach Abzug der Konservativen Orthopädie eine Schließung nach Ende der Corona-Krise.

Mitarbeiter der Losheimer Klinik fordern Zukunftsperspektive von Landespolitik
Foto: rup/Ruppenthal

Die Mitarbeitervertretung des Losheimer St. Josef-Krankenhauses fordert von Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) und Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) eine Zukunftsperspektive für das Klinikum. In einem offenen Brief an beide Politiker macht Daniel Voltz, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung, deutlich, dass es große Befürchtungen innerhalb der Belegschaft gibt, dass die Klinik nach dem Ende der Corona-Krise unvermittelt geschlossen werde. Aktuell werde das Krankenhaus zur Aufnahme von Corona-Patienten vorbereitet. Dazu soll kurzfristig die Konservative Orthopädie, „eine unserer Hauptfachabteilungen“ (Voltz), in die Marienhaus-Klinik nach St. Wendel verlegt werden. „Eine Rückkehr nach der Pandemie, wann immer dies sein sollte, wird seitens der Mitarbeiterschaft nicht gesehen“, macht Voltz klar. Die Mitarbeiter der Losheimer Klinik werteten diesen Abzug der Abteilung „als Zeichen der bevorstehenden, politisch bedingten Schließung der Klinik“, sagt Voltz. Und weiter: „Viele befürchten, dass sie sich während der Bewältigung der Corona-Krise, unter all der Belastung und Aufhebung von Standards, unter öffentlichem Beifall aufopfern, um danach mit Schließung des Hauses entlassen zu werden.“

Es stehe zu erwarten, dass angesichts dieser unsicheren Situation sich Mitarbeiter der Klinik „beruflich umorientieren und der Betrieb unserer Klinik aus Personalgründen noch während der Krise eingestellt werden muss“, erklärt Voltz. Damit würde die medizinische Versorgung des Nordsaarlands „bis zur kostenintensiven Fertigstellung eines Neubaus“ zusammenbrechen und auf Jahre ausfallen. Aus Sicht des Mitarbeitervertreters biete der Klinikstandort in Losheim, „als einzig verbliebener im Nordsaarland“, genau die geforderten Voraussetzungen, die Grundversorgung im nördlichen Saarland sicherzustellen. „Durch vorhandene OP-Säle, Intensivstation und Großgerät wie CT und MRT sind die Versorgungsmöglichkeiten geradezu perfekt“, findet Voltz.

Er formuliert die Erwartungshaltung der Klinik-Mitarbeiter an die Landespolitik so: „Die speziell in Krisenzeiten geforderte Entscheidungs- und Umsetzungskraft empfiehlt geradezu die Möglichkeit, dass Sie nach Ablauf des Interessenbekundungsverfahrens kurzfristig im Interesse der medizinischen Versorgung des Nordsaarlands, zur Arbeitsplatzsicherung jetziger und künftiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie als wirtschaftlichen Wachstumsimpuls in der Region unserer Einrichtung eine Zukunftsperspektive aufweisen“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort