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Mini-Klinik in Bad Gandersheim öffnet am 15. Januar

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Die ehemalige Helios-Klinik in Bad Gandersheim. Hier öffnet die neue Mini-Klinik am 15. Januar 2024 ihre Pforten. archiv
Die ehemalige Helios-Klinik in Bad Gandersheim. Hier öffnet die neue Mini-Klinik am 15. Januar 2024 ihre Pforten. archiv © Olaf Weiss

Nachnutzungs-Projekt von Kreis Northeim, Unimedizin Göttingen und Kurstadt startet mit 25 Betten.

Bad Gandersheim – Nach über einjähriger Vorbereitungszeit mit viel Arbeit hinter den Kulissen ist es jetzt soweit: Am 15. Januar 2024 wird die neue Mini-Klinik für Innere Medizin im ehemaligen Helios-Krankenhaus in Bad Gandersheim ihre Tore öffnen.

Die vom Land mit zwei Millionen Euro geförderte Kleinklinik trägt den Namen Bürger-Gesundheitspark Bad Gandersheim und wird 25 Betten für den Bereich Innere Medizin haben. Behandelt werden sollen nach Einweisung durch den Hausarzt leichtere Fälle, wie Blutdruckentgleisungen oder Infekte. Eine Notaufnahme gibt es nicht.

Das von der im März gegründeten Bürger-Gesundheitspark Bad Gandersheim GmbH betriebene Regionale Gesundheitszentrum (RGZ) hat im Oktober das Gebäude von Helios übernommen. Gesellschafter der GmbH sind der Landkreis Northeim, die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und die Stadt Bad Gandersheim.

Dass der Traum, in der Kurstadt weiter ein Klinikangebot vorzuhalten, Wirklichkeit wird, ist in großem Maße dem Engagement der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) zu verdanken. Sie steht mit Know-how und, was noch wichtiger ist, auch als Arbeitgeberin für die Ärzte und das Pflegepersonal als der starke Partner für das Gelingen des Projektes. Harald Rode, Dezernent beim Landkreis Northeim: „Für uns ist das ein großer Glücksfall, denn die UMG besitzt viel Vertrauen in der Bevölkerung. Das wird ein tolles Angebot für die ganze Region.“

Corina Naujock UMG-Geschäftsführerin
Corina Naujock UMG-Geschäftsführerin © Universitäts Medizin Göttingen / nh

Geplant hat die UMG laut ihrer leitenden Geschäftsführerin, Corina Naujock, die mit Landkreis-Mitarbeiterin Claudia Berger auch die Geschäfte der Bürger-Gesundheitspark GmbH führt, zum einen die Führung der neuen Mini-Klinik ab 15. Januar im ersten Obergeschoss. Naujock: „Dafür haben wir schon ein Team von acht Fachärzten und rund 20 Pflegekräften eingestellt.“

Gesundheitslotse und Flying Nurse

Ärztliche Leiterin der Mini-Klinik wird Dr. Iris Demmer sein: „Wir versorgen Patienten ab 18 Jahre, die eine kurzfristige stationäre Behandlung benötigen. Dies kann ein ausgeprägter Infekt, eine Verschlimmerung einer chronischen Erkrankung oder ein entgleister Blutdruck sein.“ Auch Zusatzangebote werden ausprobiert: So wird es einen Gesundheitslotsen zur Unterstützung von Patienten und eine „Flying Nurse“ geben, die Patienten bis zu 4 Wochen nach Klinikaufenthalt zuhause mitbetreut.

Für den Aufbau des Regionalen Gesundheitszentrums (RGZ), das in Bad Gandersheim den Namen Bürger-Gesundheitspark trägt, hat das Land laut Kreisverwaltung eine Anschubfinanzierung von 2 Millionen Euro bewilligt.

In den vergangenen Wochen standen laut Harald Rode, Kreisdezernent für Jugend und Soziales, Renovierungs- und andere Vorarbeiten an, um die Voraussetzungen für die Umsetzung des Nachnutzungskonzeptes für das Ex-Helios-Krankenhaus in Bad Gandersheim, das Helios Ende August 2023 geschlossen hatte, zu schaffen.

Etagen-Renovierung schon fertig

So wurde die Station im 1. Obergeschoss, die von der UMG angemietet wird, bereits renoviert.
Es wurden Wände gestrichen und Fußböden aufgearbeitet. Die stationäre Einheit des RGZ – betrieben durch die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) mit 25 Betten – soll am 15. Januar 2024 in Betrieb gehen. Aktuell werde die Station dafür eingerichtet. Dazu gehöre auch die Beschaffung der benötigten Medizintechnik.

Zwei neue Hausärzte

Zusätzlich werde die UMG im ersten Obergeschoss auch noch ein eigenes Medizinisches Versorgungszentrum (MVG) mit zwei Hausärzten einrichten. Es soll Ende Januar im Bereich der ehemaligen Ambulanz in Betrieb gehen. Die UMG, so Rode, habe dafür zwei Hausarztsitze von geschlossenen Praxen aus dem Stadtgebiet Bad Gandersheim übernommen, die ansonsten verfallen wären, erläutert der Kreis-Dezernent.

Psychiatrische Tagesklinik im 2. OG

Eine ebenfalls von der UMG betriebene Tagesklinik mit 25 psychiatrischen Plätzen – davon 5 für Kinder- und Jugendpsychiatrie – soll im Sommer 2024 starten, und zwar im 2. Obergeschoss sowie im Erdgeschoss des Hinterhauses mit Nutzung des Außenbereichs. Zuvor wird die Etage renoviert. Auch müsse teils noch das dafür nötige Personal eingestellt werden, sagt Carina Naujock, Leiterin Geschäftsführung Kliniken der UMG und Mit-Geschäftsführerin der Bürger-Gesundheitspark Gandersheim GmbH. Interessenten aus dem ärztlichen und pflegerischen Bereich könnten sich melden (corina.naujock@med.uni-goettingen.de).

Pflege im 3. OG

Auch für das 3. Obergeschoss gibt es Pläne, so Hartmut Rode. Dort soll möglichst eine Kurzzeit- oder Intensivpflege etabliert werden. Man sei dafür auch schon in Verhandlungen mit Pflegeanbietern als mögliche Betreiber.

Sanitätshaus

Auch ein Sanitätsfachgeschäft soll im neuen Bürger-Gesundheitspark, möglichst im Hinterhaus, einen Platz finden. Auch hierfür gebe es Interessenten.

Das Angebot im neuen RGZ abrunden sollen noch weitere Angebote aus dem Gesundheitssektor. Rode: „Denkbar und wünschenswert wären Physiotherapeuten, Ergotherapie oder vielleicht auch Hebammenangebote.“

Helios-MVZ läuft weiter

Und Rode weist explizit auch noch einmal auf die seit langem bestehenden Angebote im ehemaligen Helios-Haus hin, die weiter in Betrieb sind. Das Helios-MVZ mit der ambulanten fachärztlichen Versorgung für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie die Augenarztpraxis Drs. Ruf und Knabe sind weiter in ihren bisherigen Räumlichkeiten tätig. Die Anmeldung in der kürzlich freundlich gestrichenen Eingangshalle sei montags bis freitags von 7.30 bis 17 Uhr besetzt.

In den kommenden Wochen stehen noch weitere Arbeiten an. So sollen auch ein Leuchtschild mit dem Logo des Bürger-Gesundheitsparks an der Fassade und die neue Beschilderung am und im Gebäude angebracht werden.

Glasfaser und WLAN

Seit einigen Tagen sei das Haus auch ans Glasfasernetz angeschlossen. Darauf aufbauend werde es auch eine flächendeckende WLAN-Versorgung im ganzen Haus geben, so Rode. (Axel Gödecke)

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