Dr. von Ehrenwall'sche Klinik nach der Flut Krankenhaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler plant Neubau

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Bauliche Mängel und die Folgen der Flut besiegeln das Schicksal des Neubaukomplexes der Dr. von Ehrenwall'schen Klinik in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Abrissarbeiten laufen bereits. An gleicher Stelle soll ein moderner Neubau entstehen.

 Die Arbeiten laufen seit Mitte Mai: Ein Komplex der Dr. von Ehrenwall‘schen Klinik in Bad Neuenahr-Ahrweiler wird abgerissen.

Die Arbeiten laufen seit Mitte Mai: Ein Komplex der Dr. von Ehrenwall‘schen Klinik in Bad Neuenahr-Ahrweiler wird abgerissen.

Foto: Martin Gausmann

Der Abriss des Neubaus der Dr. von Ehrenwall'schen Klinik in Bad Neuenahr-Ahrweiler nimmt konkrete Formen an. „Als am 17. September 1976 der neue Teil des Klinikkomplexes am Ahrufer nach vierjähriger Bauzeit eingeweiht wurde, hätte man sich nicht vorstellen können, dass er 46 Jahre später weichen muss“, sagt Christoph Smolenski, Geschäftsführer der Klinik. Aber: „Schon vor der katastrophalen Flut im vergangenen Juli hatten wir festgestellt, dass dieser Betonbau aus den Siebzigerjahren in dieser Form nicht zu retten war.“ Ein moderner Ersatzneubau soll vor Ort entstehen.

Das Hochwasser hat das rund 37.000 Quadratmeter große Klinikareal arg in Mitleidenschaft gezogen. Begrenzungsmauern wurden weggespült. Die Wassermassen und daraufhin angespülte Autos und tonnenschwere Trümmerteile begruben Teile des Geländes unter sich. Entstanden ist ein Schaden in Millionenhöhe. Doch schon vorher traten substanzielle Defizite am Neubau des Fachkrankenhauses zutage: „Damals übliche Strukturmerkmale und Anforderungen der modernen Zeit klafften weit auseinander. Deshalb ist in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium in Mainz die Entscheidung gefällt worden, dieses Gebäude abzureißen“, sagt Smolenski.

Baustart in den kommenden zwei Jahren

Nach der Flutkatastrophe riss die Ahr die Carl-von-Ehrenwall-Allee über etwa 250 Meter komplett fort, sodass der Fluss direkt an die Grundmauern des Betonbaus anströmte und einen Teil unterspülte. So bestand Einsturzgefahr. „Die Entscheidung des Abrisses wurde dadurch nicht nur bestätigt, sondern die Flut leistete schon eine gewisse Vorarbeit“, so der Geschäftsführer.

Auf dem Klinikgelände soll nun ein neues Gebäude errichtet werden, das den heutigen Anforderungen entspricht, Aufnahme-Kapazitäten für etwa 40 Betten hat, und die Einrichtung einer gerontopsychiatrischen Abteilung möglich macht. Der Neubau soll flächenmäßig ähnliche Dimensionen haben wie der aktuell zurückzubauende. Eine Untersuchung der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord habe Smolenski zufolge zudem ergeben, dass „ein geplanter Neubau durchaus an gleicher Stelle wieder errichtet werden kann, wenn vielleicht auch mit einer größeren Distanz von der Ahr“. Das Ziel: Durch den Abstand soll mehr Retentionsraum nahe dem Gewässer gewonnen werden.

Die baulichen Maßnahmen dafür laufen bereits. Mitte Mai rückten erste Bagger an, um den bereits weitestgehend entkernten Bau abzureißen. Auch die Perspektiven für das Fachkrankenhaus nehmen konkrete Züge an. Die Neubauplanung sei weitestgehend abgeschlossen. Smolenski: „Glücklicherweise haben wir schon seit Jahren die Planungen diesbezüglich vorangetrieben. Wir mussten nach der Flut also nicht ganz von vorne anfangen, sondern die vorgesehene Marschroute lediglich anpassen.“ Das nun bereits Baumaschinen rollen, stimme den Geschäftsführer des Krankenhauses mit Blick auf eine möglichst rasche Realisierung des Bauvorhabens optimistisch. „Wir wollen die Maßnahme natürlich so zügig wie möglich umsetzen“, sagt Smolenski. „Wir hoffen, mit den Bauarbeiten in den nächsten zwei Jahren beginnen zu können. Mit etwas Glück ist es bereits im kommenden Jahr soweit.“

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