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Auf direktem Weg ins vorbereitete Krankenhaus: Land fördert Ausbau des Notfallmanagements

Gesundheitsministerin Carola Reimann besucht Rettungsleitstelle Osnabrück: „Mit ‚Ivena‘ sparen Krankenhäuser und Rettungskräfte wertvolle Zeit und das kann Leben retten. Das System zeigt klar, wie Digitalisierung das Gesundheitswesen unterstützen kann.""


Im Notfall kann es lebensentscheidend sein, schnell in das richtige Krankenhaus zu kommen. Genau hierauf zielt das internetbasierte System ‚Ivena‘ (interdisziplinärer Versorgungsnachweis) ab. Es vernetzt Rettungsleitstellen, Rettungswagen und Krankenhäuser miteinander. 2015 in drei Modellregionen gestartet, nutzen es jetzt bereits 74 der 172 Krankenhäuser und 17 Leitstellen. „Die Zielsetzung der Landesregierung ist klar“, betonte Gesundheitsministerin Carola Reimann anlässlich ihres heutigen Leitstellenbesuchs in Osnabrück, „‚Ivena‘ soll flächendeckend in ganz Niedersachsen zum Einsatz kommen. Denn nach den ersten Jahren zeigt sich, die Anwendung läuft gut – Krankenhäuser, Rettungsdienste sowie Patientinnen und Patienten profitieren.“ Für den Ausbau stellt das Land bis 2022 insgesamt 2,8 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Rettungsleitstelle von Stadt und Landkreis Osnabrück ist bereits seit 2015 als Modellleitstelle dabei und hat das System seit seiner Einführung auf Herz und Nieren getestet. Dr. Andreas Mennewisch, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes, demonstrierte die täglichen Abläufe und Vorzüge des Systems: „Die Rettungsleitstellen und Rettungswagen melden den Krankenhäusern die Patientin oder den Patienten über ‚Ivena‘ an, und zwar mit genauer Definition der Erkrankung. Im Gegenzug melden die Krankenhäuser den Rettungsleitstellen die freien oder überlasteten Kapazitäten bis hin zur kleinsten organisatorischen Einheit, zum Beispiel ob ein OP oder ein Intensivbett verfügbar oder ob der Kernspintomograf zwischen 10 und 12 Uhr nicht verfügbar ist.“ Dank der Echtzeitkommunikation wird im System das nächstgelegene und geeignete Krankenhaus angezeigt. „Gleichzeitig können sich die Notaufnahmen in den Krankenhäusern auf die Patientinnen und Patienten vorbereiten. Das ist ein großer Vorteil, wenn es um wertvolle Zeit in der Behandlungskette geht“, ergänzt Dr. Mennewisch.

Für Dr. Carola Reimann macht ‚Ivena‘ eines deutlich: „Die Digitalisierung kann unser Gesundheitswesen unterstützen und so die medizinische Versorgung in der Fläche sichern und verbessern.“ Auch die Krankenhäuser in Bremen nutzen mittlerweile das System. Niedersachsen sei auf diesem Gebiet innovativ, so die Ministerin.

Hintergrund

Seit 2015 läuft ‚Ivena‘ in Niedersachsen als Modellprojekt. Es wurde zunächst in den Regionen Hannover, Oldenburg und Osnabrück mit insgesamt rund 50 teilnehmenden Krankenhäusern getestet. Der Start in den Modellregionen verlief vielversprechend. Aufgrund der hohen Akzeptanz, insbesondere auf ärztlicher Seite, sind sukzessive weitere Regionen hinzugekommen: aktuell nutzen 74 der 172 Krankenhäuser und 17 Leitstellen das System.

Damit ‚Ivena‘ flächendeckend in ganz Niedersachsen zum Einsatz kommt, unterstützt das Land die niedersächsischen Landkreise und kreisfreien Städte (sowie Region Hannover und Stadt Göttingen). Mit der seit Juni geltenden Richtlinie „über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der Anschaffung von Informationstechnik zur Nutzung des webbasierten Notfallmanagementsystems für Krankenhäuser“ können investive Maßnahmen gefördert werden.


Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
08.08.2019

Ansprechpartner/in:
Stefanie Geisler

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