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Betrieb endet 2023

Kreistag begrüßt Folgenutzung für das Krankenhaus in Ettenheim

Geräuschlos hat der Kreistag die Folgenutzung für das Ettenheimer Krankenhaus auf den Weg gebracht. Damit endet die Arbeit als Akutklinik im südlichsten Haus der Ortenau spätestens 2023.

Ortenauklinikum Ettenheim29.09.2021, BZ - OLA: Das Ettenheimer Klinikum wird bis 2025 zu einem Zentrum für Gesundheit umgebaut. Christoph Breithaupt
Klares Votum des Kreistags: Das Ettenheimer Klinikum wird bis 2025 zu einem Zentrum für Gesundheit umgebaut. Nur die LiLo stimmte dagegen. Foto: Christoph Breithaupt

Das Krankenhaus in Ettenheim wird als Akutkrankenhaus geschlossen. Der Kreistag hat die Umwandlung der Klinik in ein Zentrum für Gesundheit (ZfG) mit 60 Betten der geriatrischen Rehabilitation auf den Weg gebracht. Zentrale Bausteine sind daneben die Ansiedlung von Facharztpraxen und eine Notfallsprechstunde.

Damit ist ein weiterer wichtiger Schritt der großen Klinikreform getan – in Ettenheim war er von deutlich weniger Widerständen begleitet als zuvor in Oberkirch, nachdem Bürgermeister Bruno Metz (CDU) das Konzept für die Folgenutzung akzeptiert hatte.

Ettenheim war dem Lahrer Klinikum angegliedert und hatte überregional vor allem mit seinem Angebot für Schmerzpatienten und seiner Handchirurgie Beachtung gefunden.

16 Millionen Euro für Folgenutzung des Ettenheimer Krankenhauses

Im Kreistag gab es nur die inzwischen übliche Gegenstimme der Linken Liste Ortenau (LiLo), alle anderen Kreisräte stimmten für das Konzept, das sich der Ortenaukreis eine Menge kosten lässt. Für die Finanzierung werden 16 Millionen Euro aus dem insgesamt 100 Millionen Euro schweren Topf für Folgenutzungen aufgegebener Krankenhausstandorte entnommen. Baubeginn und damit Ende des Klinikbetriebs ist voraussichtlich 2023.

Wir sind in Ettenheim und auch in der Fraktion zufrieden.
Bruno Metz, Bürgermeister

Ettenheims Bürgermister Bruno Metz hatte die Lösung begrüßt: „Wir sind in Ettenheim und auch in der Fraktion zufrieden“. Die Pläne des Kreises würden weiterhin Patienten, Arbeitskräfte und medizinische Kompetenz in die Stadt bringen. Wichtig sei aber, dass alles umgesetzt werde, was in der Vorlage steht.

„Wir sind zufrieden, dass ein fachlich fundierter Betreiber der Geriatrie gefunden wurde“, sagte Edgar Gleiß (FW), jetzt wünsche man sich, dass die Pläne in der ambitionierten Zeitschiene auch umgesetzt würden. Man hoffe dann, dass auch für die Folgenutzung des Kehler Hauses noch genügend Geld im 100-Millionen-Topf sei.

Auch die Grünen lobten das „schlüssige“ Konzept, Kai-Achim Klare (SPD) sah es als gute Grundlage, um in der Gesundheitsversorgung durchzustarten. Lob für die Offenburger hatte Eberhard von Hodenberg (FDP), da diese ohne viel Aufhebens zugestimmt hätten, die Betten der geriatrischen Reha nach Ettenheim zu transferieren.

Debatte über die medizinischen Versorgungszentren des Kreises soll angestoßen werden

Landrat Frank Scherer kündigte an, im Februar eine grundlegende Debatte über die so genannte „Zweite Säule“ anzustoßen, also in erster Linie über die medizinischen Versorgungszentren des Kreises, die die Arbeit der Kliniken ergänzen sollen.

Das Konzept für das Ettenheimer Krankenhaus sieht vor, Angebote aus den Bereichen geriatrische Rehabilitation, Fachpraxen mit Notfallsprechstunde und ambulante Operationsmöglichkeiten unter einem Dach im künftigen ZfG Ettenheim zu vereinen. Außerdem ist eine Rettungswache mit Notarztstandort in unmittelbarer Nähe geplant. Die Investitionen liegen bei rund 17 Millionen Euro. Bis zu einer Millionen Euro sind für den Umbau des OP-Bereichs für ambulante Operationen veranschlagt.

Als zentraler Baustein ist eine geriatrische Rehabilitation vorgesehen. Darüber wurden bereits im März erste Gespräche mit dem Paul-Gerhard-Werk aufgenommen, das eine Verlagerung der geriatrischen Rehabilitation von Offenburg nach Ettenheim plant. Dort sollen 60 Betten betrieben werden. Die Einrichtung soll einen Neubau beziehen. Vorgesehen ist eine Inbetriebnahme im Laufe des Jahres 2025.

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