Dementi zu Gerüchten über Falkeneck-Aus

Gerüchte über eine Schließung des Braunfelser Krankenhauses Falkeneck gab es schon in früheren Zeiten immer mal wieder. Nun sind diese Gerüchte wieder aufgeflammt.

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. Braunfels/WetzlarGerüchte über eine Schließung des Braunfelser Krankenhauses Falkeneck gab es schon in früheren Zeiten immer mal wieder. Nun sind diese Gerüchte wieder aufgeflammt. Es geht die Befürchtung um, die Geriatrie und/oder die Medizinische Klinik II könnten schließen. Beide sind ein wesentlicher Bestandteil des Falkenecks.

Stefanie Mohr, Pressesprecherin des Lahn-Dill-Klinikums, zu dem auch die Braunfelser Klinik gehört, dementiert jedoch heftig. "An diesen Gerüchten ist einfach nichts dran", sagt sie im Gespräch mit dieser Zeitung.

Geriatrische Patienten vor Corvid-19 schützen

"Richtig ist, dass bis zum 30. September die Medizinische Klinik II im Falkeneck nicht betrieben wird", stellt Mohr klar. "Hintergrund ist, dass wir in Braunfels unsere geriatrischen Patienten behandeln. Diese gehören aufgrund ihres Alters und ihrer Vorerkrankungen zur Hochrisikogruppe. Wir möchten mit allen Mitteln verhindern, dass es am Standort Braunfels zu einem Corona-Ausbruch kommt", so Mohr. In der Geriatrie in Braunfels werden aktuell 28 Patienten behandelt. Die Mitarbeiter der Medizinischen Klinik II würden indes bis zum 30. September in Wetzlar eingesetzt. Es sei allerdings niemand in Kurzarbeit; alle Mitarbeiter würden in Wetzlar beschäftigt. Außerdem verweist die Klinik-Sprecherin darauf, dass in jüngerer Vergangenheit "richtig viel in die Modernisierung des Falkeneck investiert wurde".

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Überrascht ob der Gerüchte zeigt sich Dr. Günter Post. Er war lange Zeit Chefarzt im der Braunfelser Klinik und ist heute 2. Vorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) Falkeneck. Bereits Ende vergangenen Jahres habe es ein Treffen von Vertretern der IG Falkeneck mit dem neuen Geschäftsführer der Lahn-Dill-Kliniken, Tobias Gottschalk, gegeben, berichtet Post. "In diesem Gespräch wurde uns glaubhaft mitgeteilt, dass das Krankenhaus Falkeneck im Gesamtkonzept der Lahn-Dill-Kliniken eine wichtige Rolle spielt und niemand von der Geschäftsführung an eine Schließung denkt." Und er fügt an: "Als Vertreter der IG Falkeneck ist es unsere Aufgabe, die Interessen des Krankenhauses zu vertreten. Dies bedeutet, dass wir besonders darauf achten, dass der Standort in Braunfels erhalten bleibt."

Bei Gesprächen in der Geriatrie in Braunfels und mit dem dortigen Chefarzt Dr. Bernd Göbel hat Post nichts über die kursierenden Gerüchte erfahren. "Ich kann mir nur vorstellen, dass diese Gerüchte möglicherweise von Mitarbeitern der internistischen Abteilung im Falkeneck ausgelöst worden sind", sagt er darum. Die internistische Abteilung im Falkeneck untersteht der Medizinischen Klink II, die von Dr. Erich Lotterer aus Wetzlar geleitet wird.

Post verweist noch darauf, dass aufgrund gesetzlich vorgegebener Hygienemaßnahmen und wegen einer möglichen neuen Corona-Welle mehr internistisches Personal in Wetzlar vorgehalten werden muss. "Man hat mir berichtet, dass es sich dabei nur um eine vorübergehende Maßnahme handelt, die bis Ende September andauern soll. Diese lange Zeitdauer erstaunt mich; ob sie so lange nötig ist, entzieht sich meiner Kenntnis", so Post.

Aus würde medizinische Versorgung verschlechtern

Der Erhalt der internistischen Abteilung am Falkeneck ist auch Post ein wichtiges Anliegen. "Ich kann mir nicht vorstellen und fände es auch bedenklich, dass die internistische Abteilung in Braunfels geschlossen wird. Dies wäre aus unserer Sicht ein erheblicher Qualitätsverlust am Standort in Braunfels, der gleichbedeutend zu einer schlechteren Versorgung der Patienten aus dem Umland Solms-Braunfels und Umgebung führen würde."