Dass es zwei bis drei Tage dauere, bis das Ergebnis des PCR-Tests vorliege, entspreche nicht den Tatsachen, sagt Lenz gegenüber unserer Zeitung. „Meine ehemalige Gemeinschaftspraxis erhält das PCR-Ergebnis nach einem Tag. Das Freiburger Labor hat einen Fahrdienst, der die Laborproben zweimal täglich abholt. Es ist einfach, es per Anruf so zu organisieren, dass diese umgehend untersucht werden und das Ergebnis innerhalb eines Tages vorliegt.
Dann kann ein PCR-positiver Patient gefahrlos für die Umgebung in Quarantäne kommen, weil er 24 Stunden nach negativem Schnelltest erst allmählich infektiös wird. Wenn die Organisation stimmt, gibt es keine Probleme.“
Dies habe auch das Freiburger Labor bestätigt. Lediglich vor einem Jahr – zu Beginn der Pandemie – hätte es Probleme mit den Lieferketten für die notwendigen Testmaterialien gegeben. Dies sei aber längst vorbei.
Kreiskliniken bestätigen 24 Todesfälle
Gegenüber der Presse bestätigten die Kreiskliniken am 7. April, dass seit Beginn der zweiten Corona-Welle 24 Todesfälle dem Ausbruchsgeschehen innerhalb der Krankenhäuser zugeordnet werden könnten. Trotzdem halte man an der eingeschlagenen Teststrategie bei der Aufnahme von Patienten fest. In den letzten Tagen meldeten die Kliniken insgesamt 16 Corona-Fälle in ihren Rheinfeldener Standort.
Lenz zeigt sich mit dem Vorgehen nicht einverstanden. „Für mich lässt die Pressekonferenz erkennen, dass die Verantwortlichen in der Klinik keine Einsicht zeigen. Schon der Corona-Ausbruch auf der ersten von fünf Stationen hätte die Alarmglocken läuten lassen müssen. Durch die dann notwendigen Hygienemaßnahmen wären weitere Infektionen und Todesfälle durch Fahrlässigkeit vermeidbar gewesen“, schreibt er in seinem Brief an die Staatsanwaltschaft.
Manchmal sei es schon sehr problematisch, wenn es bei einem Kreisklinikum viele mögliche Verflechtungen gibt, verweist er auf Landratsamt, Gesellschafter, Gesundheitsamt, Aufsichtsrat, Geschäftsführung und ärztliche Leitung, die bei vielen Entscheidungen berücksichtigt werden sollen.
Und weiter: „Es besteht ein öffentliches Interesse daran, dass dieser Skandal untersucht und seine Ursachen beseitigt werden, zumal die Kliniken diese Patienten gefährdende Strategie fortführen wollen. Und dies ist nicht mehr nur fahrlässig!“