Hannover/Delmenhorst - Gute Nachrichten für den Krankenhaus-Standort Delmenhorst: Das Land stellt 150 Millionen Euro für einen Klinik-Neubau an der Wildeshauser Straße (Josef-Hospital) zur Verfügung. Vor dem Hintergrund der Mordserie des zu lebenslanger Haft verurteilen Ex-Krankenpflegers am Delmenhorster Klinikum, Niels Högel, sprach Gesundheitsministerin Carola Reimann von einem „Neuanfang für Delmenhorst“.

Der Neubau, mit dem nach Einschätzung aus dem Ministerium frühestens in eineinhalb Jahren begonnen werden kann, soll hinter dem Altbau entstehen. Eine medizinische Weiternutzung des ab 1926 nach Plänen des Architekten Fritz Höger errichteten Gebäudes wurde aus Kosten- und Effektivitätsgründen verworfen. Das denkmalgeschützte Gebäude darf aber nicht abgerissen werden, sondern soll später für andere Zwecke wie etwa eine Verwaltung, Behörde oder Schule genutzt werden können.

Meinung

NWZ-KOMMENTAR ZUM KLINIK-NEUBAU Ein gutes Signal

Lars Laue
Delmenhorst

Auch ansonsten fließt reichlich Geld in den Nordwesten, wie die SPD-Politikerin Reimann am Donnerstag bei der Vorstellung des Krankenhaus-Investitionsprogramms 2019 in Hannover verkündete. So bekommt das Oldenburger Klinikum für die Erweiterung seiner Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie zwei Millionen Euro und 9,5 Millionen Euro fließen in eine gemeinsame Zentralsterilisation des Evangelischen Krankenhauses und des Pius-Hospitals. Das Wildeshauser Krankenhaus Johanneum bekommt in diesem Jahr eine Fördersumme von 7,5 Millionen Euro für den Neubau der Intensivpflege und die Umstrukturierung der OP-Abteilung. Weitere 22 Millionen Euro stellt das Land hier für die nächsten Jahre in Aussicht. Den Neubau des Wichernstiftes in Ganderkesee (Kreis Oldenburg) fördert das Land in diesem Jahr mit 7,1 Millionen Euro, weitere 14,2 Millionen Euro sollen folgen. Eine halbe Million Euro geht an das Marienhospital in Vechta für die Umstrukturierung der Kinderklinik. Für die Verbesserung der Versorgungsstruktur erhalten die Niels-Stensen-Kliniken in Bramsche bei Osnabrück drei Millionen Euro. Für die geplante Zentralklinik im ostfriesischen Georgsheil konnte laut Ministerium noch keine Förderung erteilt werden, da der Neubau erst jüngst beschlossen und noch kein Geld beantragt wurde.

Insgesamt werden neben Delmenhorst 19 Klinikstandorte mit einem Gesamtvolumen von 120 Millionen Euro gefördert. Das Kabinett muss den Empfehlungen des Krankenhausplanungsausschusses noch zustimmen, was aber als Formsache gilt.