So groß ist das Klinikum-Defizit
Notfall Klinikum: Ein Rettungswagen fährt am Krankenhaus Siloah vorbei.
Quelle: Julian Stratenschulte/dpa
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
das Klinikum Region Hannover befindet sich in einer kritischen wirtschaftlichen Lage. Keine journalistische Mutmaßung, sondern Zitat aus dem unternehmenseigenen Wirtschaftsplan. In Zahlen: 2022 machte der Krankenhausverbund 34,3 Millionen Euro Verlust, in diesem Jahr rechnet die Geschäftsführung sogar mit einem Minus von rund 48 Millionen Euro.
Morgen tagt der Aufsichtsrat - und muss sich auch noch mit einer wenig Mut machenden Liste beschäftigen: Kein einziges der KRH-Häuser hat im vergangenen Jahr Gewinn gemacht. Am größten ist das Defizit in der Nordstadt mit 11,9 Millionen. Und bis auf den kleinen Standort Neustadt machen alle KRH-Teile ein sattes Millionenminus. Das kann man sich nicht schön rechnen. Glaubt man den Aussagen von Chefetage und Regionspolitik, will das auch niemand. Man plant einschneidende Änderungen, will Kliniken zusammenlegen, Standorte verkleinern oder aufgeben.
Es ist richtig und wichtig, wenn für diesen Sanierungsprozess hart kalkuliert wird und so viele Zahlen wie möglich analysiert werden. Aber unter dem Strich bleibt die Erkenntnis: Wirklich gesunden kann dieses System wohl nur, wenn nicht alleine die Wirtschaftlichkeit im Fokus steht. Denn so wichtig es auch sein mag, Synergien zu heben, Personalschlüssel zu optimieren und Effizienzen zu steigern - am Ende sind die Patienten keine Fließbandware. Und die Ärztinnen, Ärzte, Pfleger und Pflegerinnen keine Roboter.
Fast fünf Millionen Defizit: Das Agnes-Karll-Krankenhaus in Laatzen soll sich gesundschrumpfen.
Quelle: Tim Schaarschmidt
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Bleiben Sie gesund und uns gewogen!
Sven Holle
Stv. Chefredakteur
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NP