Informationen direkt zum Patienten, Datenerfassung direkt beim Patienten. Dies ist der neue Leitgedanke bei der Digitalisierung in der Uniklinik Rostock. „Wir beschreiten hier neue Wege, setzen nicht mehr nur auf die klassischen IT-Systeme, sondern denken mobil durch Nutzung von Tablets, Smartphones und entsprechende Apps“, so IT-Leiter Thomas Dehne. „Anwender und Patienten sollen zukünftig Technologien nutzen können, die im privaten mittlerweile selbstverständlich sind“. Schnelle Dateneingaben auf smarten Geräten, Nutzung von Spracherkennung, automatisierte Korrekturen und Entscheidungs-unterstützungen stehen hier im Vordergrund. Die UMR ist damit eine der ersten Unikliniken, die so stark auf den mobilen Ansatz setzt und damit für die Zukunft gut aufgestellt ist.
Röntgenbilder, Laborwerte, Medikamentenplan, Fieberkurve, OP-Fotos, Wunddokumentation, Pflegedokumentation – was bisher auf Papier und in verschiedenen Programmen zu finden war, ist nun in einer digitalen Patientenakte konzentriert. Alle Ärzte und Pflegekräfte der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie der Unimedizin Rostock arbeiten seit Januar mit dem digitalen Checkpad MED-System. Alle weiteren Kliniken werden folgen. Die ergänzende Lösung Checkpad PAT sieht auch einen Datenaustausch und digitale Kommunikationswege mit dem Patienten vor. Der digitale Wandel ist überall in der Klinik sichtbar: Fahrbare Visitenwagen mit Computern, Tablets auf den Stationen und kleine Pads in der Kitteltasche der Ärzte und Pflegekräfte ermöglichen eine mobile Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten.
Klinikdirektor Prof. Dr. Clemens Schafmayer freut sich über die fortschrittliche Technik: „Die digitale Zusammenführung aller Patientendaten in einer elektronischen Akte hat viele Vorteile. Wir haben zum Beispiel während der Visite alle Daten zum Patienten parat, können Medikamentenverordnungen direkt in das System eingeben, Laborbefunde abrufen, neue Röntgen- oder MRT-Bilder ansehen oder die Wunddokumentation begutachten. Die digitale Dokumentation spart viel Zeit und hilft, Fehler zu vermeiden.“ In einer Pilotstudie wurde Checkpad MED über mehrere Monate erfolgreich auf einer chirurgischen Station getestet. Die Vorteile kristallisierten sich schnell heraus: Der Zugriff auf die mobile Krankengeschichte gibt den behandelnden Ärzten einen ganzheitlichen Überblick über den Patienten. Für die Pflegekräfte im Schichtsystem ist es nun möglich, neue Befunde und Medikamentenverordnungen schnell einsehen zu können. Somit ist mehr Zeit für die Patienten vorhanden.
Bis Ende 2024 soll Checkpad MED in der gesamten Unimedizin Rostock eingeführt werden. Für den kaufmännischen Vorstand Christian Petersen ist die Digitalisierung eines der wichtigsten Zukunftsthemen: „Die Einführung von Checkpad MED ist Teil einer umfassenden Strategie. Immer mehr Geräte liefern Daten und Informationen und sind digital miteinander verbunden. Die Zusammenführung von Patientendaten und medizinischen Daten kann den Erfolg einer Behandlung deutlich verbessern und die Mitarbeiter durch Datenverfügbarkeit entlasten. So können wir auch in Zukunft bei steigendem Fachkräftemangel weiterhin eine Versorgung auf höchstem Niveau anbieten. Für solche Digitalisierungsprojekte haben wir fast fünf Millionen Euro aus dem Krankenhauszukunftsfond des Bundes und Landes Mecklenburg-Vorpommern erhalten, wofür wir sehr dankbar sind.“ Die Patienten profitieren nicht nur hinsichtlich einer besseren Behandlung, alle Unterlagen werden ihnen zukünftig über eine App zur Verfügung gestellt, sodass sie diese auch für andere Behandlungen, z.B. bei niedergelassenen Ärzte, nutzen können. Der Schutz ihrer persönlichen Daten steht bei der Einführung digitaler Lösungen an erster Stelle. Die Patienten entscheiden am Ende über die Verwendung ihrer Daten. Mit Checkpad MED verfügt die Unimedizin Rostock nun über eines der modernsten Krankenhaussysteme.
