Amtsgericht Flensburg

Wichtiger Schritt zur Sanierung: Diako-Krankenhaus reicht Insolvenzplan ein

Wichtiger Schritt zur Sanierung: Diako-Krankenhaus reicht Insolvenzplan ein

Sanierung: Diako-Krankenhaus reicht Insolvenzplan ein

Ove Jensen/shz.de
Flensburg
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Insolvenzplan eingereicht: Bis zum Sommer soll das Diako-Krankenhaus in Flensburg vollständig genesen sein. Foto: Staudt/shz.de

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Bis Ende Juni will das Diako-Krankenhaus das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beenden und wieder in den regulären wirtschaftlichen Betrieb zurückkehren. Dafür müssen die Gläubiger auf viel Geld verzichten.

Auch wenn die Sanierung des Diako-Krankenhauses für erhebliche Unruhe unter den Mitarbeitern und in der Stadtgesellschaft sorgt: Formal läuft im Insolvenzverfahren offenbar weiter alles nach Plan.

Am Freitag vermeldeten Krankenhaus-Geschäftsführer Ingo Tüchsen und der vom Amtsgericht bestellte Sachwalter Tjark Thies einen wichtigen Schritt: Sie haben beim Gericht den Insolvenzplan eingereicht, der vorsieht, dass die Gläubiger dem Unternehmen Schulden in zweistelliger Millionenhöhe erlassen. „Damit ist die Aufhebung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung in greifbarer Nähe“, heißt es in einer Mitteilung der Diako.

Entscheiden müssen aber alle Gläubiger in einer gemeinsamen Gläubigerversammlung, die voraussichtlich Anfang April stattfinden wird. Die Chancen stehen anscheinend gut. Der fünfköpfige Gläubigerausschuss hat sich bereits am Mittwoch einstimmig für den Insolvenzplan in der vorliegenden Form mit dem Schuldenschnitt als zentralem Teil ausgesprochen.

Erklärtes Ziel ist es, das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung bis Ende Juni zu beenden. Das Krankenhaus würde dann wieder regulär unter dem Dach seines Trägers, der evangelisch-lutherischen Diakonissenanstalt zu Flensburg, weiterarbeiten. Bis 2030 soll dann die Fusion mit dem katholischen St.-Franziskus-Hospital zum neuen Zentralklinikum am Peelwatt vollzogen werden.

„Ich bin überzeugt, dass die Gesellschaft mit der bislang schon vollzogenen Umsetzung der leistungswirtschaftlichen Sanierungsmaßnahmen nachhaltig gut aufgestellt ist“, sagte Geschäftsführer Ingo Tüchsen. „Der Versorgungsauftrag wird für die Patientinnen und Patienten im vollem Umfang erfüllt. Für die Kolleginnen und Kollegen ist das Diako-Krankenhaus ein zukunftsfähiger und sicherer Arbeitgeber.“

Um welchen Betrag es bei dem Schuldenerlass genau geht, ist nicht bekannt. Die Diako-Verantwortlichen haben aber wiederholt erklärt, dass für eine dauerhafte Stabilisierung des Unternehmens Einsparungen und Mehreinnahmen in Höhe von rund 15 Millionen Euro jährlich erforderlich sind.

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