Emden - Irritationen im Emder Rat über die zukünftige Ausstattung des Zentralklinikums bei Georgsheil. Dirk Balster, seit Januar Geschäftsführer der Trägergesellschaft der Zentralklinik, sprach während seiner Vorstellung im Emder Rat über die Einordnung in drei verschiedene Kategorien für Krankenhäuser nach den Plänen des amtierenden Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD). Nach diesen Maßgaben sieht Balster die Zentralklinik in der mittleren Kategorie. „Wir sollten anstreben, uns in Level 2 einzuordnen“, sagte der Geschäftsführer.
Dies würde jedoch eher die Erwartungen an die neue Klinik dämpfen. Laut Land Niedersachsen ist sie als eines von acht Maximalversorgungs-Krankenhäusern des Landes geplant – so hatte es Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff (parteilos) noch Anfang 2022 in einem Interview mit dieser Redaktion betont. Auch Blasters Vorgänger, Claus Eppmann, hatte anlässlich seines Ruhestands im Herbst 2022 in einem Interview keine Zweifel an dem Maximalversorgerstatus gelassen. Doch Ende Januar stellte Balster bei seiner Pressevorstellung heraus, dass „es auf die jeweilige Definition“ ankomme, ob das Klinikvorhaben noch als Maximalversorger eingeordnet werden könne.
Nicht deckungsgleich
Allerdings sind die Kategorien, die das Land Niedersachsen anlegt und die im Ministerium Lauterbach erarbeitet werden, nicht deckungsgleich. Deshalb betonte auch Emdens Erster Stadtrat Horst Jahnke – er ist seit Jahren mit dem Zentralklinikum befasst –, dass man weiterhin vom Maximalversorgerstatus ausgehen könnte. „In Uthwerdum bei Georgsheil wird ein Krankenhaus entstehen, das zwar nicht alle Abteilungen vorhält, jedoch weiterhin als Maximalversorger gelten wird, diese Kategorien erfüllt und zu den wenigen Kliniken mit einer entsprechenden Ausstattung in Niedersachsen gehört“, sagte Jahnke. Dies sei in allen Planungsunterlagen so ausgewiesen. Jahnke: „Das Land hat ja gerade eben auch die Klinik so eingestuft.“
Bereits bei der Planbettenzahl liegt das Vorhaben mit 814 um 214 über den entsprechenden Anforderungen für einen Maximalversorger aus Sicht des Landes. Ein Interventionszentrum zur Katheterbehandlung von Herzinfarkten und Schlaganfällen soll aufgebaut werden, genauso wie ein Lungenzentrum, das in Emden derzeit entsteht. Insgesamt sind zwölf OP-Säle vorgesehen, um nur einige Beispiele zu nennen. Was bisher jedoch noch fehlt, das ist der schriftliche Zuwendungsbescheid des Landes, das die Fördergelder für das Zentralklinikprojekt bereitstellt.