Krankenhaus in Mönchengladbach Fusions-Sondierungen liegen auf Eis

Mönchengladbach · Die Krankenhaus-Gruppen St. Augustinus und Kplus werden sich wohl erst 2021 entscheiden, ob sie sich zusammenschließen. Derzeit ruhen die Gespräche darüber.

 Das Krankenhaus Neuwerk gehört zur St.-Augustinus-Gruppe.

Das Krankenhaus Neuwerk gehört zur St.-Augustinus-Gruppe.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Es war im Juli 2019, als eine für die Zukunft des Neuwerker Krankenhauses womöglich nicht unbedeutende Nachricht publik wurde: Die Neusser St. Augustinus Gruppe, zu der die 310-Betten-Klinik an der Dünner Straße gehört, prüfe einen Zusammenschluss mit der Kplus-Gruppe, ein in Solingen ansässiger Träger für Medizin- und Pflegeeinrichtungen. In etwa einem halben Jahr wolle man Klarheit haben, ob es zum Zusammenschluss komme, hieß es damals. Eine Entscheidung ist aber bis heute nicht gefallen – und daran wird sich wahrscheinlich erst 2021 etwas ändern. Denn derzeit ruht das Projekt.

Und zwar seit Ende April, wie Paul Neuhäuser, Vorstandssprecher der Augustinus-Gruppe, erklärt. Einvernehmlich hätten sich beide Seiten  entschieden, die „Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss vorerst auf Eis zu legen“. Begründung: „Aufgrund der Corona-Krise mussten und müssen wir als verantwortungsvolle Krankenhausträger unsere Kräfte voll und ganz auf die Bewältigung der Pandemie und ihrer Folgen konzentrieren.“

Man wolle „innovationsfähig“ bleiben, begründeten die beiden Gruppen im Sommer 2019, warum ein Zusammengehen ausgelotet werden sollte. Er könne einen „Wissenstransfer, Karrieremöglichkeiten sowie Synergien“ bedeuten, sagte Gregor Hellmons, Sprecher der Geschäftsführung der Kplus Gruppe. Diese betreibt an 30 Standorten mit mehr als 3000 Mitarbeitern Kranken- und Seniorenhäuser und bietet Inklusionsarbeit für Menschen mit Behinderung an.

Die St. Augustinus Gruppe verfügt in ihren Einrichtungen über rund 3000 Betten, hat etwa 5300 Mitarbeiter, betreibt im Rheinland an mehr als 80 Standorten Krankenhäuser, Psychiatrien und Reha-Kliniken. Zudem ist sie in der Senioren- und Behindertenhilfe sowie in der Kranken- und Gesundheitspflege-Ausbildung aktiv. Zur Gruppe gehören die Korschenbroicher Niederrheinklinik und die Savita Rehabilitations- und Gesundheits GmbH, die eine Filiale in Mönchengladbach hat.

Der Schwung, der vor einem Jahr noch aus den Erklärungen der Geschäftsführungen herauszulesen war, ist fürs Erste offenbar raus. Die Bewältigung der Pandemie und ihrer Folgen werde noch monatelang Priorität haben, sagt Paul Neuhäuser. „Zudem weiß derzeit niemand, wie sich die Corona-Krise auf die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen auswirken wird.“ Und so kündigt der Augustinus-Vorstandssprecher nun an: „Erst in einigen Monaten, vielleicht sogar erst im kommenden Jahr, werden wir eine neue Bestandsaufnahme machen können.“

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