Harlaching:250 Millionen Euro für ein neues Klinikum

Harlaching: So soll das Klinikum aussehen, wenn der Neubau vollendet ist. Visualisierung: München Klinik

So soll das Klinikum aussehen, wenn der Neubau vollendet ist. Visualisierung: München Klinik

Der Finanzausschuss im Stadtrat beschließt die Finanzierung des Projekts in Harlaching. Der Neubau des Krankenhauses kommt damit einen entscheidenden Schritt voran.

Von Anna Hoben

Baustelle herrscht am Klinikum in Harlaching schon seit einiger Zeit - nun kommt der Neubau des Krankenhauses einen entscheidenden Schritt voran: Der Finanzausschuss im Stadtrat hat am Dienstag die Finanzierung des Vorhabens beschlossen. Baustart soll im März 2021 sein, Ende 2024 soll das neue Gebäude fertig sein und den Krankenhausbetrieb aufnehmen. Geplant ist ein Neubau mit 550 Betten, der die bestehenden Gebäude ersetzen und gut 250 Millionen Euro kosten soll.

Von der Zusammenführung der Zentren unter einem Dach versprechen sich Stadtpolitik und Klinikleitung eine moderne Infrastruktur mit mehr Patientenkomfort, mit attraktiven Arbeitsplätzen für das Klinikpersonal, mit effizienten medizinischen Prozessen. Ausgebaut werden sollen Traumamedizin, Schlaganfallversorgung, Geburten- und Kindermedizin sowie Altenmedizin.

"Das ist für uns heute ein wichtiger Schritt", sagte Axel Fischer, Geschäftsführer der München-Klinik, "nach vielen Jahren in Harlaching endlich loszulegen". Seit langer Zeit diskutiere man über den Neubau, sagte Stadtrat Klaus Peter Rupp (SPD), es handle sich um einen "historischen Beschluss", der entscheidend dafür sei, dass die Sanierung der städtischen München-Klinik gelingt. Die Klinik mit ihren fünf Standorten befindet sich in einem enormen Modernisierungsprozess, der insgesamt 750 Millionen Euro kosten wird. Vergangene Woche wurde der Grundstein für den Erweiterungsbau im Klinikum Bogenhausen gelegt. Im Schwabinger Krankenhaus entsteht ein neues Zentrum für Hochleistungsmedizin. Der Umbau in Neuperlach ist seit 2018 abgeschlossen.

Im Ausschuss meldete sich am Dienstag Irmtraud Nies für den Seniorenbeirat der Stadt zu Wort. Der Beirat äußert seit einiger Zeit Bedenken zu den Plänen in Harlaching, etwa was die geplante Zahl der internistischen Betten angeht. Außerdem hat das Gremium Sorge, dass mit dem bestehenden Konzept das Ziel der "umfassenden Notfallversorgung Stufe 3" nicht eingehalten werden könne. Man habe an manchen Stellen nachgebessert, versicherte Geschäftsführer Fischer - etwa bei den Betten und auch bei der Anzahl der Kreißsäle. Damit wird die Klinik in Harlaching künftig für 4000 Geburten pro Jahr ausgelegt sein, bisher sind es 3500. In der gesamten München-Klinik kommen deutschlandweit die meisten Kinder zur Welt.

79 000 Menschen werden jährlich hier behandelt - auch weiterhin, bis der Neubau fertig ist

Die Klinik in Harlaching gehört zu den größten Krankenhäusern in München. 79 000 Menschen werden dort pro Jahr behandelt - von der Geburt über die Notfallversorgung bis hin zu komplexen Eingriffen, etwa nach einem Schlaganfall. Wenn der Neubau fertig ist, sollen bis Ende 2025 die alten Gebäude abgerissen werden. Was dann auf dem Gelände entsteht, prüft die Stadtverwaltung zurzeit. Unter anderem sind eine Grundschule, ein Reha-Zentrum und Parkplätze vorgesehen. Ende des Jahres soll der Stadtrat darüber beraten.

In der am Dienstag beschlossenen Vorlage warnt die Kämmerei, dass bisherige Terminpuffer aufgebraucht seien - wegen der sehr hohen Auslastung der Firmen im Bausektor könnten sich weitere Verzögerungen und dadurch auch Kostenrisiken ergeben. Ob und in welcher Höhe Kostensteigerungen aus der Corona-Pandemie auf das Projekt einwirken könnten, könne noch nicht abgeschätzt werden.

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