KDE-383

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Schlagwort: Aszites

Stand: 2011-04-12

Aktualisiert: 2011-04-12

ICD: R18

Problem/Erläuterung:

  1. Bei einer Patientin mit Ovarialkarzinom werden 3 l intraabdominelle Flüssigkeit intraoperativ abgesaugt und ein Teil davon zytologisch untersucht. Es finden sich maligne Zellen darin.
  2. Eine junge Frau mit akuten Unterbauchschmerzen wird notfallmäßig laparoskopiert. Als Ergebnis findet sich der Verdacht auf eine rupturierte Ovarialzyste, 15 ml blutig tingierte Flüssigkeit (ehemaliger Zysteninhalt) im Douglas'schen Raum werden intraoperativ abgesaugt.
  3. Im Rahmen einer Bauchspiegelung bei (nicht bestätigtem) Verdacht auf Endometriose wird ein unauffälliger gynäkologischer Situs beschrieben. Das Peritoneum ist spiegelnd glatt. Im Rahmen des Eingriffs wird eine Spülzytologie gewonnen und aufbereitet. In der Spülflüssigkeit finden sich keine pathologischen Zellen.

In welchen Fällen kann der ICD-Kode R18 Aszites als Nebendiagnose verschlüsselt werden?

Kodierempfehlung SEG-4:

  1. Hier liegt ein Aszites im medizinischen Sinne vor, der auch die Nebendiagnosendefinition erfüllt. R18 ist zu kodieren.
  2. In dieser Konstellation liegt kein Aszites vor, sondern eine Flüssigkeitsansammlung nicht peritonealen Ursprungs nach Zystenruptur. Somit ist R18 hier nicht zu kodieren.
  3. Auch in diesem Fall liegt kein Aszites vor. R18 kann nicht kodiert werden

Kommentierung FoKA:

Konsens mit Kommentar

Eindeutig is die Kodierung in den Fallkonstallationen 1 + 3

Im Beispiel 2 ist jedoch nicht die Menge der Flüssigkeit im Bauchraum ausschlaggebend für die Nichtkodierung als Aszites, sondern ihr Ursprung. Sollte es einen Anhalt auf Ex- und Transsudate im Peritonaeum neben der aus der Zyste freigesetzten Flüssigkeit geben, so ist ein Aszites zu kodieren.


Direkt-Link SEG-4

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