Ingolstadt
Klinikum schreibt schwarze Zahlen

24.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:54 Uhr

Ingolstadt - Den Jahresabschlüssen des Krankenhauszweckverbandes und seiner zwölf Tochtergesellschaften stimmte das Gremium einhellig zu, Geschäftsführung und Aufsichtsrat wurden entlastet.

Die Jahresabschlüsse waren von der in München ansässigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse-Coopers geprüft worden.

Der Krankenhauszweckverband als Konzern und Träger des Klinikums schließt 2019 mit einem Überschuss von 2,9 Millionen Euro ab. Die Erlöse aus Krankenhausleistungen stiegen dabei um 12,3 Millionen Euro auf 209 Millionen an. Die Anteile am Zweckverband halten zu 76,6 Prozent die Stadt Ingolstadt, zu 23,4 Prozent der Bezirk Oberbayern.

Das Krankenhaus selbst schloss 2019 mit einem Jahresüberschuss von 2,0 Millionen Euro ab, 3,4 Millionen mehr als im Jahr zuvor. 2020 dürften die Zahlen anders aussehen. Der Plan sah angesichts hoher Instandhaltungsaufwendungen von 9,2 Millionen Euro einen Verlust von 6,4 Millionen Euro vor. Und dann kam Corona. Eine verlässliche Prognose sei derzeit nicht möglich, heißt es im Beteiligungsbericht.

Zurück zu 2019: Die Zahl der stationär behandelten Patienten in der Somatik stieg hier um 1195 auf 33211 an. Auch die für die Erlöshöhe maßgeblichen Case-Mix-Punkte erhöhten sich um 1,3 Prozent - was insbesondere auf zusätzliche Patienten in der Kardiologie und der neu eröffneten Pneumologie sowie der Urologie und der Neurochirurgie zurückzuführen sei. Im ambulanten Bereich ist ein Zuwachs um 6,3 Prozent zu verzeichnen. 13536 stationäre (132 weniger als im Vorjahr) und 7218 ambulante (1275 mehr als 2018) Operationen wurden 2019 im Klinikum durchgeführt. Die durchschnittliche Verweildauer in der Somatik liegt bei 6,6 Tagen, in der Psychiatrie bei 25,5 Tagen.

Die Alten- und Pflegeheim GmbH schloss mit einem Plus von knapp 410000 Euro ab, das Medizinische Versorgungszentrum erzielte knapp 239000 Euro, das Elisabeth Hospiz rund 350000 Euro Überschuss. Die Dienstleistungs- und Gebäudemanagement GmbH, bekannt als Servicegesellschaft, schloss 2019 mit rund 228000 Euro ab. Etwa 1000 Euro Defizit machte die Ambulante Pflege- und Nachsorge GmbH. Nur, wenn es gelinge, die Pflegeentgelte für die Therapeutische Wohngemeinschaft anzuheben, könne wieder ein Jahresüberschuss erzielt werden, heißt es im Beteiligungsbericht. Joachim Siebler (Grüne) wollte wissen, ob ansonsten die Einstellung des Angebotes zu befürchten sei. Pflegedirektor Erich Göllner antwortete, bei einem weiteren Defizit müsse man "die Aktivität in dem Bereich überdenken".

Siebler, der für den Bezirk Oberbayern im Zweckverband ist, hatte seine Frage nach höheren Pflegeentgelten nicht ohne Hintergedanken gestellt. Denn höhere Kosten für Pflegeentgelte bedeuten Mehrkosten für den Bezirk.

rl