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Klinikstationen bunkern Material Geno hat Probleme mit der Logistik

Die Krankenhäuser des Bremer Klinikverbundes Geno haben Probleme bei der Steuerung des Materialnachschubs. 3000 von 5000 vorhandenen Transportcontainern hängen auf den Stationen fest.
28.04.2020, 05:00 Uhr
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Geno hat Probleme mit der Logistik
Von Jürgen Theiner

In den vier Kliniken des städtischen Krankenhauskonzerns Gesundheit Nord (Geno) verursacht die Corona-Pandemie Probleme in der Logistik. Der Verbleib von rund 3000 kleineren Containern mit Schutzausrüstung für die Beschäftigten ist derzeit offenbar ungeklärt. Entsprechende Informationen des WESER-KURIER wurden von der Geno-Pressestelle bestätigt.

Laut Sprecherin Karen Matiszick sind die Transportcontainer nicht gestohlen worden. Vielmehr werden die mit Schutzmasken, Kitteln, Handschuhen und anderen Verbrauchsmaterialien befüllten Behälter offenbar auf vielen Stationen gehortet und nicht entladen. Hintergrund ist die nach wie vor angespannte Lage bei der Versorgung der Krankenhäuser mit Schutzkleidung. Manche Teile wie die sogenannten FFP2-Schutzmasken, die einen hohen Anteil von Partikeln aus der Atemluft filtern, müssen wegen knapper Bestände inzwischen mehrfach benutzt werden, obwohl es sich bei ihnen eigentlich um Wegwerfartikel handelt.

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„Wir sind da zurzeit weit vom Idealzustand entfernt“, räumt Matiszick ein. „Aus Sorge, dass der Nachschub abreißen könnte“, so die Geno-Sprecherin, seien inzwischen manche Klinikstationen dazu übergegangen, frisch eingetroffenes Verbrauchsmaterial erst einmal in den Containern zu belassen, statt die leeren Transportbehälter wieder zum Lager zurückzuschicken. Doch das verursache neue Probleme. Die Gesundheit Nord verfüge nur über etwa 5000 solcher Boxen zum Materialversand. Wenn davon 3000 praktisch aus dem Verkehr gezogen seien, gefährde das die gesamte Kliniklogistik.

Mit Diebstählen gibt es dagegen derzeit laut Matiszick keine Probleme. Das war zu Beginn der Corona-Krise anders, doch die Geno hat mit Sicherheitsmaßnahmen reagiert. Der starke Schwund an Desinfektionsmitteln hat sich im Übrigen von selbst erledigt. „Aus den Spendern auf den Fluren kam anfangs viel weg“, sagt Matiszick. Seit in den Kliniken coronabedingt ein Besuchsverbot herrscht, gebe es dieses Problem nicht mehr.

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